Harmonischer Dreiklang?

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Trémery (Frankreich), 30. November 2012 – Dreizylinder liegen derzeit im Trend. Gerade im Kleinwagen-Segment haben zahlreiche Hersteller einen Dreier im Programm oder planen einen für die nähere Zukunft. Peugeot und Citroën bieten neuerdings gleich zwei an. Den stärkeren mit 82 PS konnten wir im C3 schon ausprobieren.

Sparsamer als der Vorgänger

Wie im Peugeot gibt es den Dreizylinder im C3 in zwei Versionen: als 68 PS starken Einliter-Motor und als 82 PS starke 1,2-Liter-Maschine. Letzteres verfügt über eine Ausgleichswelle, der kleinere Motor dagegen nicht. Beide Antriebe besitzen eine kontinuierliche Nockenwellenverstellung auf Ein- und Auslassseite (VVT) und sie besitzen eine Mehrpunkteinspritzung ins Saugrohr, keine Direkteinspritzung. Die Dreizylinder ersetzen alte 1,1- und 1,4-Liter-Vierzylinder, mit denen der C3 ein Viertel mehr verbraucht hat. In absoluten Zahlen: Der alte C3 1.4 mit 73 PS verbrauchte noch 6,1 Liter je 100 Kilometer. Beim neuen Motor, der neun PS stärker ist, sollen es im NEFZ nur 4,5 Liter sein - eine Verbesserung um 1,6 Liter. Beim Spritsparen hilft außerdem eine Gangwechselempfehlung, ein Start-Stopp-System halten die Franzosen für verzichtbar.

Schmale Kraft

Beim Vortrieb zeigt das Auto zunächst das typische Verhalten von Kleinwagen mit kleinen Motoren: Der C3 VTi 82 wirkt anfangs spritzig, bei höherem Tempo lässt der Vorwärtsdrang jedoch spürbar nach. Auf der Autobahn oder bergauf muss man den Motor regelrecht ausquetschen. Ein Blick in das Datenblatt erklärt warum. Das maximale Drehmoment liegt zwar schon bei weniger als 3000/min an, doch mit 118 Nm liegt es natürlich deutlich unter den Werten, die moderne Turbomotoren bieten. Zudem ist der C3 alles andere als ein Schmalhans. Citroën gibt das Leergewicht mit 1140 Kilogramm an.

Große Scheibe

Die serienmäßige Fünfgang-Schaltung lässt gut bedienen, ohne dabei ein Highlight hinsichtlich der Genauigkeit zu setzen. Die Gestaltung des Hebels ist seit vielen Jahren die gleiche. Auch einige Hartplastikteile im Interieur erinnern noch an frühere Zeiten. Wie darübergeklebt wirkt der modische Schick im Stil der DS-Modelle: Die Mittelkonsole ist mit glänzendem schwarzem Klavierlack verkleidet, und das Armaturenbrett hat oben eine gummierte und weiter unten eine glänzendende graue Plastikabdeckung. Außerdem ist das Lenkrad unten abgeflacht. Bei der Konkurrenz kaum zu findende Extras sind die bis über die Köpfe der Frontpassagiere reichende Zenith-Windschutzscheibe und der Parfumspender.

Eher weich

Parallel zur Einführung der neuen Motoren wurde laut Citroën das Fahrwerk des C3 neu abgestimmt und die Wankstabilität verbessert. Doch noch immer legt sich der stattliche 1,52 Meter hohe C3 in Kurven stark zur Seite. An der Hinterachse hat die gefahrene Version Trommelbremsen. Im Testwagen sprachen die Bremsen sehr giftig an, eine Dosierung fiel nicht ganz leicht.

Teuer – aber fair

Den C3 VTi 82 gibt es ab 15.350 Euro. Das scheint auf den ersten Blick reichlich selbstbewusst. Einen Ford Fiesta 1.0 mit 80-PS-Dreizylinder gibt es schon ab 13.470 Euro. Doch dafür bekommt man bei Citroën eine gute Ausstattung inklusive Radio, Klimaanlage und Lederlenkrad. Fünf Türen sind beim C3 ohnehin Standard. Serienmäßig sind außerdem elektrisch einstellbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber vorne, eine Zentralverriegelung und ein Tempomat. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt.