Samson Twiringire huscht durch einen Seiteneingang in den Supermarkt. In seinem grauen Poloshirt wirkt er wie ein normaler Kunde, der die Regale entlangschlendert. Doch sein Besuch kann viel Ärger nach sich ziehen. Der Inspekteur der Umweltbehörde Ruandas kontrolliert, ob das Verbot von Plastiktüten eingehalten wird.
Es gilt in dem zentralafrikanischen Land bereits seit zehn Jahren. Twiringire kommt unangekündigt in kleine Backstuben, zu industriellen Lebensmittelherstellern oder auf Märkte. "Bis heute wird immer noch gegen das Verbot verstoßen." Mit dem Daumen prüft der Inspektor die Tüten am Brotstand. Manche sind von innen beschichtet, um das Brot länger frisch zu halten. "Das ist nur erlaubt, wenn die Beschichtung biologisch abbaubar ist." Bei einem Verstoß drohen empfindliche Strafen.
Ein Verbot von Plastiktüten? Seit zehn Jahren? In Afrika? Laut einer Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung in Leipzig sind zehn Flüsse für 90 Prozent des Plastikeintrags in die Meere verantwortlich. Acht liegen in Asien, zwei in Afrika. Die meisten Länder der beiden Kontinente, auch wenn sie zu den wirtschaftlich entwickelten zählen, verfügen weder über ein ausreichendes Abfallmanagement noch gibt es ein nennenswertes Umweltbewusstsein in der Bevölkerung.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels "Plastik: Warum Ruanda der EU voraus ist".
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