Statistik der Woche: Flugscham und die Bereitschaft zu CO₂-Kompensationen

Wie sich die Bereitschaft zu CO₂-Kompensation nach Altersgruppen aufteilt, geht eine McKinsey-Studie nach. Unsere Infografik greift das Thema auf.

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CO2-Kompensationen von Flügen

(Bild: Miha Creative / Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • René Bocksch

Wer viel fliegt, hat einen größeren persönlichen CO₂-Fußabdruck und belastet das Klima. Laut einer Umfrage von McKinsey plagt deshalb immer mehr Menschen ein schlechtes Gewissen, wenn sie ein Flugzeug betreten. Das Phänomen der sogenannten "Flugscham" ist besonders bei jungen Passagieren verbreitet, wie die Statista-Grafik verdeutlicht. Mehr als 30 Prozent der Befragten in den Altersklassen von 18 bis 24 und von 25 bis 34 Jahren haben angegeben, Flugscham zu verspüren. Dieses Gefühl ist in älteren Generationen indes weniger üblich – am geringsten war der Anteil in der Altersgruppe über 65 Jahren.

(Bild: Statista)

Entsprechend höher ist bei jungen Fluggästen auch die Bereitschaft, ihre CO₂-Emissionen durch eine Spende an eine gemeinnützige Umweltorganisation zu kompensieren. Schon seit einigen Jahren bieten die meisten Fluggesellschaften in Zusammenarbeit mit Unternehmen wie MyClimate CO₂-Kompensationen an. Die Bepreisung rangiert dabei von etwa 20 bis 30 Euro pro Tonne Kohlenstoffdioxid. Die Kompensationen sind zwar eine schöne Möglichkeit das eigene Gewissen reinzuwaschen, am realen Treibhausgasausstoß ändern sie allerdings nichts. Ein Flug (ohne Rückflug) von Frankfurt nach Palma de Mallorca entspricht laut Umweltbundesamt beispielsweise rund 250 Kilogramm CO₂-Äqivalente pro Person.

Statistik der Woche

(Bild: 

shutterstock/3dmask

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In unserer wöchentlichen Rubrik präsentieren wir Zahlen, Kurven und Diagramme aus Technologie und Wissenschaft.

Trotz gestiegenem Umweltbewusstsein und der damit verbundenen Flugscham steigt die Anzahl der weltweiten Flüge und beförderten Passagiere jährlich weiter an. Einzig die Corona-Pandemie konnte diesen Trend kurzzeitig unterbrechen. Laut einer Umfrage der International Air Transport Association (IATA) fliegt rund ein Viertel der Deutschen nun häufiger als in der Zeit vor der Pandemie. Ähnlich hoch war der Anteil der Personen, die mehr fliegen, in den USA, Frankreich und Großbritannien. Besonders hoch war der gemessene Anteil in Indien – hier haben rund die Hälfte der Befragten angegeben, häufiger zu fliegen.

(jle)