Vorstellung Skoda Kodiaq Facelift

Skoda renoviert sein größtes SUV sehr behutsam. Bemerkenswert dabei ist vor allem, was zumindest vorerst nicht geplant ist.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Skoda Kodiaq Facelift

(Bild: Skoda)

Lesezeit: 3 Min.
Inhaltsverzeichnis

„Weltpremiere des neuen Kodiaq“ – darunter machen es die Verfasser der Pressemeldung von Skoda nicht. Dabei haben die Verantwortlichen nur sehr behutsam zugefasst, schließlich gab es für tiefe Eingriffe absolut keinen Grund. Mehr als 600.000 Kodiaq wurden in rund fünf Jahren verkauft. Nachgebessert wurde im Detail, wobei es durchaus erstaunt, welche Bereiche Skoda ausgespart hat – zumindest vorerst.

Ein wenig anders geformt hat Skoda die Front des Kodiaq. Im oberen Teil wirkt sie nun etwas rundlicher, unten hat man an den Seiten weitere Kanten reingeschlagen. Wichtiger dürfte den meisten Kunden vermutlich sein, dass im überarbeiteten Kodiaq endlich auch Matrix-Licht zu haben ist. Die Heckleuchten bekamen einen zusätzlichen Knick, womit alle Veränderungen in diesem Bereich beschrieben sind.

Skoda Kodiaq Facelift außen (8 Bilder)

Männer, die auf Autos zeigen: Hier weist Skoda-Designer Oliver Stefani auf eine Kante hin, die es zuvor schon gab. 

Noch zurückhaltender als außen ging Skoda innen vor. Wer bereit ist, kräftig zuzuzahlen, kann nun Ledersitze mit Belüftung und Massage ordern. Das Infotainment ließ man unangetastet, was manch einen vielleicht sogar beruhigen wird. Es mag nicht mehr vorn mitspielen, doch immerhin ist diese Software ausgereift. Zudem entfällt damit auch die Wischfurche, mit der VW beispielsweise neuerdings die Tiguan-Kunden nervt. Ein Zweispeichen-Lenkrad zog schon im vergangenen Jahr in den Kodiaq ein, ebenso glänzende Tasten auf dem Steuer.

Skoda Kodiaq Facelift innen (9 Bilder)

Das Armaturenbrett tastete Skoda nicht an. Ein Zweispeichen-Lenkrad bekam der Kodiaq im vergangenen Jahr.

Das Motorenangebot entspricht weitgehend dem bislang gebauten Kodiaq. Angeboten werden Benziner mit 110 und 140 kW, die Diesel leisten 110 und 147 kW. Der stärkere der beiden Selbstzünder stand uns kürzlich in einem Skoda Octavia Scout zur Verfügung und fiel dort mit einer ausgeprägten Anfahrschwäche auf. Der geradezu erstaunlich beliebte Zweiliter-Diesel im Kodiaq RS, der 176 kW (240 PS) ablieferte, fiel schon im September 2020 aus dem Sortiment. Die letzte Verschärfung der Abgasnorm Euro 6d, mit vollem Namen nun Euro 6d-ISC-FCM, hätte für diese Maschine große Eingriffe bedeutet. Dafür schien dem Konzern die Stückzahl insgesamt zu klein.

Als Ersatz nimmt Skoda für den Kodiaq RS einen Zweiliter-Benziner ins Angebot auf, der 180 kW (245 PS) leistet. Ob mit dieser Entscheidung alle Kunden glücklich werden, wissen wir natürlich nicht. Doch zumindest für einen Teil der Zielgruppe mag es die Kombination aus reichlich Leistung und Drehmoment im Verbund mit einem vergleichsweise geringen Treibstoffbedarf gewesen sein, die den Kodiaq RS derart begehrenswert gemacht hat.

Erstaunlich ist ohnehin, was es im überarbeiteten Kodiaq nicht gibt. Keiner der Verbrenner erhält eine Unterstützung in Form eines Mildhybrid. Auch einen der beiden Plug-in-Hybride, die Volkswagen auf dieser Basis im Sortiment hat und beispielsweise in den Seat Tarraco einbaut, gibt es zumindest vorerst im Skoda Kodiaq nicht. Sollte es dabei bleiben, wäre es eine Entscheidung, die das größte SUV der Marke einige Kunden kosten würde. Und so mancher Interessent wird sich die Frage stellen, ob die Prioritäten bei der „Weltpremiere des neuen Skoda Kodiaq“ richtig gesetzt wurden.

(mfz)