Vorstellung: VW T-Roc Facelift 2022

Volkswagen renoviert sein kompaktes SUV-Modell VW T-Roc. Der entscheidende Schritt bleibt allerdings aus, obwohl man ihn sicher gern gegangen wäre.​

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VW T-Roc Cabrio Facelift 2022

(Bild: VW)

Lesezeit: 4 Min.
Inhaltsverzeichnis

Mit der Modellüberarbeitung des beliebten VW T-Roc vollzieht Volkswagen im Prinzip jene Änderungen, die in diesem Jahr auch seine technische Basis, der VW Polo schon bekommen hat. Ein bisschen Retusche außen und innen müssen reichen, schließlich will man die werte Kundschaft, die konservative Formen bevorzugt, nicht etwa mit gestalterischem Wagemut verschrecken.

Für den Innenraum verspricht der Hersteller eine etwas feinere Auskleidung, so soll es unter anderem sogar Stoff in den Türverkleidungen geben. In den teuren Ausstattungslinien sind die Armlehnen mit Kunstleder gepolstert. Das Display in der Mittelkonsole ragt etwas für die Kante des Armaturenbretts. Und selbstverständlich versieht Volkswagen auch dieses Modell mit Wischfurchen zur Bedienung der Klimaautomatik.

Aufgerüstet wurde in den Bereichen Assistenz und Unterhaltungselektronik. Das betrifft unter anderem den Abstandstempomaten. Bislang konnte der nur auf vor ihm fahrende Autos reagieren, nun wird er mit viel mehr Informationen versorgt. Ob Verkehrszeichen, Ortseinfahrten, Kreuzungen oder Kreisverkehre: Durch die Einbindung der Signale aus der Frontkamera sowie von GPS- und Kartendaten soll das SUV viel umfangreicher als bisher auf Umgebungsvariablen reagieren. Ein derart hochgerüsteter Polo, der gerade als Testwagen in der Redaktion weilte, zeigte, dass das in gewissen Grenzen recht ordentlich funktioniert.

Angenehm auch, dass Apple CarPlay und Android Auto sich kabellos einbinden lassen. Zusammen mit der induktiven Ladeschale und einem entsprechend ausgestattetem Handy endet somit das Gefummel mit dem Kabel. Die Werksnavigationssysteme sind vermutlich, wie im Polo, ausgesprochen selbstbewusst kalkuliert. Das Kombiinstrument ist ab sofort stets ein Display, was einige Kunden und alle Controller erfreuen wird.

VW T-Roc Facelift 2022 (14 Bilder)

Der VW T-Roc ist seit 2017 auf dem Markt. Vermutlich wird er in der jetzt gezeigten Form noch mindestens zwei Jahre gebaut.

Aus vier Benzinern und zwei Dieselmotoren kann der T-Roc-Interessent wählen. Das unveränderte Angebot zum Start sieht wie folgt aus:

Leistung in kW Verbrauch (NEFZ)
Benziner
1.0 TSI 85 5,2 – 5,4
1.5 TSI 110 5,2 – 5,6
2.0 TSI 140 6,3
R 221 7,8
Diesel
2.0 TDI 85 4,3
2.0 TDI 110 4,2 – 4,6

Das Doppelkupplungsgetriebe ist bei den 110-kW-Motoren optional, darunter nicht lieferbar, darüber alternativlos. Wer einen Allradantrieb braucht, muss zum stärkeren Diesel oder den beiden kräftigsten Benzinern greifen. Für das Cabrio sind nur die beiden Benziner mit 85 und 110 kW vorgesehen. Was nach wie vor fehlt, ist jegliche Elektrifizierung von Antrieben.

Volkswagen bietet im T-Roc auch künftig nicht einmal einen Mildhybrid an, von Plug-in-Hybrid oder gar einem batterieelektrischen Antrieb ganz zu schweigen. Das ist durchaus erstaunlich, schließlich holt sich unter anderem Stellantis mit Opel Mokka-e und Peugeot e-2008 (Test) gerade die in diesem Bereich wachsende Interessentengruppe ab.

Doch VW hat dem in diesem Segment momentan nichts entgegenzusetzen. Der modulare Querbaukasten (MQB A1) dieser Generation gibt eine Elektrifizierung ohne größere Eingriffe vermutlich nicht her. Und eine Mildhybridisierung rechtfertigt den Aufwand aus Sicht der Kaufleute nicht. Anders ausgedrückt: Eine mögliche Einsparung beim Verbrauch ist zu gering, selbst unter dem Gesichtspunkt, dass im Rahmen des Flottenverbrauchs um jedes Gramm CO2 gerungen wird. Es ist für Volkswagen unterm Strich einfacher und billiger, notfalls ein paar Plug-in-Hybride oder Elektroautos zusätzlich in den Markt zu drücken, als den T-Roc mit reichlich Aufwand ein paar Zehntelliter sparsamer zu machen.

Bestellt werden können die überarbeiteten Versionen mit Ausnahme des T-Roc R noch im November. Das Basismodell des SUVs kostet 23.495 Euro, für das etwas besser ausgestattete Cabrio müssen mindestens 31.850 Euro eingeplant werden. Alle weiteren Preise will VW bald verraten.

(mfz)