1Password mit lokalem Tresor: Das Ende für Chrome und Firefox naht

1Password 8 zwingt die Kunden zur Cloud-Nutzung. Die Extension für die Vorversion verliert in absehbarer Zeit die Unterstützung für zwei populäre Mac-Browser.

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1Password 7

1Password 7 ist noch häufig im Einsatz.

(Bild: Agile Bits)

Lesezeit: 3 Min.

Der populäre Passwortmanager 1Password zieht die Daumenschrauben für Nutzer der alten Version 7 an: Ab dem Sommer soll es keine Unterstützung mehr für die Mac-Browser Firefox, Chrome, Edge und Brave geben – sowie weitere auf der Manifest-V2-Erweiterungstechnik basierende Web-Werkzeuge.

Eine entsprechende Warnung zeigt die Software in der soeben erschienenen Version 7.9.10 an – die sonst keine neuen Funktionen hat. Mit der Änderung können die betroffenen Browser keinen lokal gespeicherten Passworttresor mehr verwenden und sind auf die neuere Version 1Password 8 angewiesen. Diese führte im vergangenen Jahr einen äußerst umstrittenen Cloud-Zwang ein, mit dem alle Passwörter auf den Servern des 1Password-Herstellers Agile Bits landen – plus eine Abogebühr. (Nutzer, die die Vollversion der App gekauft hatten, erhalten hierauf einen Rabatt.)

Bislang war unklar, wie lange die alte – und weiterhin aufgrund lokaler Passworttresore populäre – Version 1Password 7 noch verwendet werden kann. Nun ist zumindest für besagte Manifest-V2-Browser wie Chrome und Firefox ein Ende abzusehen. Weiterhin unterstützt werden soll laut einem Supportdokument die Erweiterung für Safari. Allerdings nur auf absehbare Zeit. "Wenn Sie nicht auf 1Password 8 aktualisieren können, weil Ihr Mac eine ältere Version von macOS nutzt, können Sie weiterhin die Browsererweiterung für Safari verwenden, die in 1Password 7 für Mac enthalten ist", heißt es dort. Menschen, die schlicht nicht auf 1Password 8 upgraden wollen, weil ihnen der Cloud-Zwang nicht passt, werden in dem Hilfstext nicht erwähnt.

1Password-Hersteller Agile Bits macht sich beim Ende des Supports für 1Password 7 unter Chrome und Firefox ein externes Ereignis zunutze: Googles Chromium-Team hat sich entschlossen, Manifest-V2-Erweiterungen künftig nicht mehr zu unterstützen und auf Manifest V3 umzusteigen, das sicherer sein soll. Agile Bits will die alte Erweiterung jetzt nicht mehr anfassen und schneidet deshalb den Support ab – wer Chrome oder Firefox nutzt, kann somit 1Password 7 bald nicht mehr zum schnellen Einsetzen und/oder Speichern von Passwörtern nutzen.

Einen Hoffnungsschimmer gibt es allerdings: Google hat sich mittlerweile entschieden, doch etwas weniger radikal beim Manifest-V2-Ende vorzugehen. Ende März hieß es dort, man beobachte das Feedback und werde Entwicklern mindestens sechs Monate geben, bis Manifest V2 endgültig gestrichen wird. Entsprechend dürfte der 1. Juli auch nicht die offizielle Frist sein.

Wie Agile Bits mit der Nachricht umgeht, bleibt abzuwarten. Die neue Version von 1Password 7 nennt besagten Termin als Ende der Unterstützung. "Ab dem 1. Juli 2023 wird diese Erweiterung nicht mehr mit Ihrem Browser kompatibel sein", heißt es in einem Pop-up lapidar. "Um Unterbrechungen zu vermeiden, holen Sie sich die neueste 1Password-Erweiterung." Mit "neuester 1Password-Erweiterung" ist jene aus Version 8 gemeint, die den Cloud-Zwang bringt. Agile Bits hatte zwischenzeitlich mitgeteilt, man erwäge die Möglichkeit eines Self-Hostings für den Passworttresor – auch für Unternehmenskunden wäre das interessant. Ein entsprechendes Entwicklungsprojekt ist laut einer Forendiskussion bei dem Hersteller allerdings immer noch nicht angelaufen, obwohl man "intern total begeistert" von der Idee sei.

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(bsc)