AMD-Chef Meyer will Firma neu aufstellen

Mit einer Konzentration auf Volumenmärkte will AMD wieder zurück in die schwarzen Zahlen. Eine mögliche Aufspaltung der Firma schwebt aber weiterhin im Raum.

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Von
  • Andreas Stiller

Nachdem AMDs CEO Hector Ruiz wegen der tiefroten Zahlen das Handtuch als Chief Executive Officer geworfen hatte, gab sein Nachfolger Dirk Meyer in einem Analystengespräch einen Überblick darüber, wie er AMD wieder ins Schwarze zurückbringen will. Intel habe viel mehr Geld und Ressourcen, betonte er. Man könne nicht auf allen Märkten konkurrieren, sondern müsse sich auf einige erfolgversprechende konzentrieren, auf die, wie er es nannte, "volume sweet spots". AMD soll sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren, auf PC- und Serverprodukte sowie Grafik für Notebooks und Desktop-Systeme. Eine wichtige Rolle soll dabei die Fusion von Grafik- und CPU-Chips spielen, die bei AMD unter dem Namen "Accelerated Computing" läuft. Explizit erwähnte Meyer auch einen geplanten energiesparenden Prozessor für den Low-Cost-Notebook-Markt, der von den Analysten als der Bobcat identifiziert wurde, den seinerzeit mal der ehemalige Technologie-Chef Phil Hester angekündigt hatte.

Der renommierte Analyst Nathan Brookwood von Insight 64 glaubt allerdings nicht, dass Produkte für diesen Markt in näherer Zeit herauskommen werden. Vielmehr werde sich AMD zunächst weder auf den Low-Cost- noch auf den High-End-Markt konzentrieren, sondern auf den volumenkräftigen Mittelmarkt, in dem Performance und Benchmark-Rekorde nicht so im Vordergrund stehen, sondern andere Features wie Energieeffizienz.

Auch nach dem Rücktritt als CEO ist Ruiz als Vorsitzender des Boards für AMD aktiv. Als solcher hat er schon betont, dass er weiterhin für die geplante Fabrik im Staate New York eintreten werde. Da könnte ihm bald eine wichtige Rolle zufallen: Die Gerüchteküche meldet, dass er bei einer Abspaltung der Chip-Produktion im Rahmen der ominösen "Asset-Smart"-Strategie als Chef eines möglichen Joint-Ventures vorgesehen ist. Auch einen Käufer für den Bereich Consumer-Elektronik, den AMD loswerden möchte, gebe es schon. (as)