Acrobat PDF Reader zieht in Microsofts Browser Edge ein

Der Standard PDF-Reader in Microsofts Browser Edge wird Adobes Acrobat. Das soll für ein "In-Browser-PDF-Erlebnis" sorgen.

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Microsoft und Adobe kooperieren. Wer künftig ein PDF im Browser Edge öffnen und bearbeiten möchte, tut dies dann standardmäßig mit dem Acrobat-PDF-Reader. Microsoft nutzt die PDF-Engine für eine native Integration des Readers im eigenen Browser, das haben die beiden Unternehmen bekanntgegeben. Verfügbar wird Adobes PDF-Technologie in Edge ab März sein, für alle Menschen, die Windows 10 und 11 nutzen. Unternehmen können per Opt-in darauf zugreifen.

Im Blogbeitrag schreibt Microsoft, gemeinsam wolle man die digitale Arbeitswelt verbessern. 1,4 Milliarden Edge-Nutzer könnten nun auf die Fähigkeiten des PDF-Readers zugreifen. Dazu gehöre ein besseres Design mit einer besseren Farb- und Grafikdarstellung, einer besseren Performance und mehr Sicherheit sowie Barrierefreiheit. Soweit, so kostenlos ist der Reader.

Wer PDFs auch bearbeiten möchte, also irgendeine Funktion, neben dem Lesen braucht, kann ein klassisches Adobe-Abonnement dafür erwerben oder sein bestehendes nutzen und auf die Funktionen dann direkt in Edge zugreifen, es gibt eine Erweiterung dafür. Extra Kosten kommen auf bestehende Adobe-Kunden nicht zu. Da Adobe Software as a Service anbietet, besteht die Möglichkeit, dass die PDFs in der Cloud landen, also bei Adobe.

Unser heise-security Senior Fellow Jürgen Schmidt gibt zu bedenken, dass Acrobat viele Jahre die Top-Ten der Security-Probleme für Firmen und Privatanwender angeführt hat. Nahezu jeden Monat gab es Zero-Day-Lücken, die auch von Kriminellen ausgenutzt wurden, um Systeme zu infizieren. "Der Grund, dass PDFs heute nicht mehr als zentrales Einfallstor für Malware gelten, ist nicht, dass Adobe Acrobat sicher gemacht hätte, sondern dass unter anderem die Browser ihn nicht mehr verwendet haben." Da Microsoft mit der Implementierung auch sogleich neue Sicherheitsmaßnahmen ankündigt, kann als Beweis gesehen werden, dass die Problematik durchaus bekannt ist.

Edge bekommt ebenfalls eine Integration von ChatGPT. Der Chatbot soll als eine Art Co-Pilot einziehen, der sowohl Konversation kann als auch Inhalte generieren. So kann der Browser selbst Texte verfassen und soll dabei beispielsweise auch die Webseite, auf der man sich befindet, verstehen können und in den Kontext einbeziehen. Microsoft hat in die Macher der KI, OpenAI, mehrere Milliarden US-Dollar investiert.

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Einschätzung unseres heise-security Senior Fellow Jürgen Schmidt ergänzt.

(emw)