Aktien des VoIP-Anbieters Vonage fallen unter Ausgabekurs

Der VoIP-Spezialist aus New Jersey hatte den Ausgabepreis für seine Aktien auf 17 US-Dollar festgesetzt. Nach Handelsbeginn fiel er auf etwa 16,30 US-Dollar.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 11 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sven-Olaf Suhl

Die erste Notierung von Vonage an der New Yorker Börse, wo am heutigen Vormittag (Ortszeit) Vonage-Gründer Jeffrey Citron, und der CEO Mike Snyder den Handelsbeginn persönlich verfolgten, lag mit 17,05 US-Dollar nur knapp über dem Ausgabepreis und fiel alsdann mit 16,30 US-Dollar gar darunter. Der US-amerikanische VoIP-Anbieter Vonage Holdings Corp. hatte den Ausgabepreis für seine Aktien auf 17,00 US-Dollar pro Stück festgelegt und 31,25 Millionen Aktien zum Kauf angeboten. Hinzu kommt eine Mehrzuteilungsoption von bis zu 4,687 Millionen Aktien. Der Dienstleister will bei dem laut dpa größten Börsengang (Initial Public Offering – IPO) eines Internet-Unternehmens seit dem IPO von Google mindestens 531 Millionen Dollar einsammeln.

Das im Jahr 2000 gegründete Unternehmen hat zwar in den vergangenen drei Jahren keinen Gewinn ausgewiesen, kann aber auf ein starkes Kunden- und Umsatzwachstum verweisen. Per 1. April hatte das Unternehmen nach eigenen Angaben 1,6 Millionen Telefonanschlüsse unter Vertrag. Im vergangenen Jahr habe sich die Zahl der Anschlüsse mehr als verdreifacht. Im ersten Quartal 2006 machte Vonage bei 118,9 Millionen Dollar Umsatz 85,2 Millionen Dollar Verlust. Im Geschäftsjahr 2005 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 269,2 Millionen US-Dollar und einen Nettoverlust 261,3 Millionen US-Dollar.

Vonage setzt auf ein schnelles Kundenwachstum und vertreibt VoIP-Dienste an Endkunden vor allem in den USA sowie in Kanada und in Großbritannien. Zu den Vertriebskanälen zählen neben der Direktvermarktung im Internet die Retailer Amazon.com, RadioShack und Best Buy. 2005 lag Vonage mit einem Marktanteil am nordamerikanischen VoIP-Markt mit 21,7 Prozent vor Skype (14,4 Prozent) an der Spitze. Das Unternehmen will sich als ein von den eingesessenen Telecom-Carriern unabhängiger Anbieter positionieren. Hierin liegt auch ein Risiko für das Geschäftsmodell der Firma aus Holmdel, New Jersey: Zunehmend vermarkten die Telecom-Giganten VoIP-Angebote unter eigenem Namen, um Rückgänge im traditionellen Geschäft mit Festnetztelefonie auszugleichen. (ssu)