An Aktionäre: Google will 350 Millionen US-Dollar wegen Lücke in Google+ zahlen

2018 hat Google eine Sicherheitslücke bei Google+ monatelang nicht publik gemacht. Deswegen gingen Aktionäre vor Gericht. Nun sollen sie Geld bekommen.

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Zerbrochenes Logoe von Google+

(Bild: rvlsoft/Shutterstock.com)

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Google hat eingewilligt, 350 Millionen US-Dollar (rund 325 Millionen Euro) zu bezahlen, um Vorwürfe wegen einer jahrelang offenen Lücke in Google+ beizulegen. Das geht aus einem jetzt bei Gericht vorgelegten Vorschlag für eine außergerichtliche Einigung hervor. Demnach sollen alle, die zwischen dem 23. April 2018 und dem 30. April 2019 Aktien der Google-Mutter Alphabet gekauft haben, eine Entschädigung erhalten. Die Berechtigten sollen per E-Mail informiert werden, weiterhin soll eine eigene Website für das Verfahren eingerichtet werden. Nimmt das Gericht die Einigung an, wäre es für Google die zweite Millionenzahlung in Zusammenhang mit einer Sammelklage rund um das 2018 dicht gemachte soziale Netzwerk.

In dem stellvertretend von der Regierung des US-Bundesstaats Rhode Island geführten Rechtsstreit (3:18-cv-06245) ging es um einen Fehler bei Google+, durch den Anwendungen über die API Zugriff auch auf als nicht-öffentlich markierte Daten erhalten hatten. Als Google das Ende 2018 entdeckt hat, wurde die Schließung des Netzwerks in der Folge um mehrere Monate vorgezogen. Potenziell von dem Leck betroffen waren über 52 Millionen Nutzer und Nutzerinnen. Bei Google hatte man aber angeblich keinen Hinweis darauf, dass die betroffenen Apps oder deren Entwickler diesen Zugriff genutzt haben. Der US-Konzern hat in der Folge "erhebliche Schwierigkeiten" damit eingeräumt, das Produkt mit zeitgemäßem Schutz für Daten und Privatsphäre auszustatten.

Die Regierung von Rhode Island hatte direkt nach Bekanntwerden der Lücke Klage eingereicht und Google schwere Vorwürfe gemacht. Dabei ging es vor allem darum, dass der Konzern interne Informationen dazu monatelang zurückgehalten und nicht öffentlich gemacht hatte. Google habe aber die Verpflichtung, Nutzer und Investoren darüber aufzuklären, dass ihre Daten nicht geschützt waren, meinte die Regierung des US-Bundesstaats. Die Zurückhaltung der Erkenntnisse sei ein unverzeihlicher Vertrauensbruch. Alphabet hat nun wohl keine Erfolgsaussichten vor Gericht mehr gesehen und der millionenschweren Auszahlung an Aktionäre zugestimmt. Für einen anderen Bug bei Google+ hat der Konzern bereits insgesamt 7,5 Millionen US-Dollar an betroffene User in den USA verteilt.

(mho)