Analysten erwarten Trendwende im Markt für Speichermodule

Im Zuge einer Erholung des gesamten Speichermarktes sehen die Analysten von iSuppli auch die Anbieter von sogenannten Third-Party-DRAM-Modulen 2008 wieder im Aufwind und prognostizieren der Branche ein Umsatzplus von über 9 Prozent.

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Im Zuge einer Erholung des gesamten Speichermarktes sehen die Analysten von iSuppli auch die Anbieter von sogenannten Third-Party-DRAM-Modulen 2008 wieder im Aufwind und prognostizieren der Branche ein Umsatzplus von über 9 Prozent. 2007 war der Markt noch um mehr als 33 Prozent auf 8,1 Milliarden US-Dollar eingebrochen. Bis Ende des laufenden Jahres sollen die Hersteller iSuppli zufolge Erlöse in Höhe von 8,9 Milliarden US-Dollar erwirtschaften.

Das vergangene Jahr war vom drastischen Preisverfall bei Speicherchips – insbesondere DRAM – gekennzeichnet. In der Folge sahen sich einige Hersteller genötigt, die Produktion zu drosseln. Obwohl sich im Umfeld der Computex 2007 die Anzeichen für eine Trendwende vermehrten, senkte die Semiconductor Industry Association (SIA) angesichts der anhaltenden Preiserosion ihre Prognose für das Umsatzwachstum im Chipmarkt auf nur noch 1,8 Prozent.

Erst in der zweiten Jahreshälfte bescherten die stabilisierten Preise den Herstellern ein zumindest mageres Umsatzplus. Hoffnungen auf eine dauerhafte Erholung des DRAM-Geschäfts wurden seither jedoch nicht erfüllt. Das erste Quartal 2008 entwickelte sich für die Branche wieder zum Desaster: Der DRAM-Markt brach um fast 40 Prozent ein. Sämtliche Chiphersteller unter den Top 10 mussten Federn lassen – darunter auch der Branchenprimus Samsung.

Die fatale Entwicklung im Chipmarkt hatte für die Third-Party-Modul-Hersteller, die ausschließlich Komponenten auf Basis von Speicherchips verkaufen, besonders negative Folgen: "Wenn der DRAM-Chip-Markt niest, bekommen die Third-Party-Modul-Anbieter eine Lungenentzündung", umschreibt iSuppli-Analyst John Lei die prekäre Lage. Angesichts des Umsatzeinbruchs verschärfte sich der Konkurrenzkampf in der Branche – und nur wenige Hersteller konnten sich behaupten.

Dabei profitierten die beiden größten Anbieter Kingston Technology und Smart Modular Technologies von ihrem ausgewogenen Geschäft, das ein komplettes DRAM-Produktportfolio mit Aktivitäten im Sekundärmarkt und dem OEM-Segment kombiniert. Unter den Top 10 gelang außerdem noch Apacer ein deutlicher Sprung nach vorn – allerdings primär aufgrund von Schützenhilfe durch den Mutterkonzern Acer. Infolge der Übernahme von Gateway durch Acer profitierte Apacer von einem markanten Absatzplus, betont Lei. So konnte der Speichermodulhersteller seinen Marktanteil um mehr als 24 Prozent steigern. Für die kleineren Anbieter hingegen geht es um das Überleben. Nach Einschätzung des iSuppli-Marktforschers dürften einige von ihnen Opfer des harten Wettbewerbs werden.

iSuppli: Top-10-Hersteller von Third-Party-DRAM-Modulen weltweit, 2007

(Umsatz in Millionen US-Dollar)

  Umsatz
2007
Marktanteile
2007
Umsatz
2006
Marktanteile
2006
Veränderung
2007 zu 2006
Kingston Technology 2235 27,5 % 2210 18,1 % 1,1 %
Smart Modular Technologies 645 7,9 % 668 5,5 % –3,5 %
A-Data 621 7,6 % 618 5,1 % 0,5 %
Ramaxel Technology 561 6,9 % 602 4,9 % –6,8 %
Transcend 478 5,9 % 476 3,9 % 0,4 %
Apacer Technology 474 5,8 % 381 3,1 % 24,4 %
MA Labs 468 5,8 % 494 4,0 % –5,3 %
Crucial Technology 398 3,4 % 431 3,5 % –7,7 %
Corsair Memory 380 4,7 % 425 3,5 % –10,6 %
PQI 258 3,2 % 278 2,3 % –7,1 %
Andere 1615 19,9 % 5646 46,2 % –71,4 %
Gesamtmarkt 8133 100 % 12.229 100 % –33,5 %

Quelle: iSuppli 2008 (map)