Anonymisierendes Linux: Sichererer persistenter Speicher in Tails 5.14

Tails 5.14 aktualisiert die mitgelieferte Software und sichert den persistenten Speicher mit besserer Verschlüsselung ab.

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Screenshot vom Tails-Desktop auf Laptop auf Tisch

(Bild: Screenshot, Foto / dmk)

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Die Linux-Distribution Tails zum anonymen, spurlosen Surfen für den Start vom USB-Stick liegt jetzt in Version 5.14 vor. Die neue Fassung aktualisiert den persistenten Speicher mit stärkerer Verschlüsselung und aktualisiert die mitgelieferte Software.

Die Tails-Maintainer schreiben in ihrer Versionsankündigung, dass die kryptografischen Parameter von Tails 5.12 und früheren Versionen des mit LUKS verschlüsselten Containers für die persistenten Daten staatlichen Angreifern mit physischem Zugriff auf das Gerät nicht standhielten. Tails 5.14 konvertiert daher den persistenten Speicher zu LUKS2-Verschlüsselung mit Argon2id. Dennoch empfehlen sie Nutzern, die Passphrasen von LUKS-verschlüsselten Laufwerken zu aktualisieren, sofern sie nicht bereits aus fünf oder mehr zufälligen Wörtern bestehen.

Außerdem lässt sich jetzt direkt aus dem Installer heraus ein Backup des persistenten Speichers angelegen. Das klont den Speicher einfach vollständig auf das Backup-Tails. Natürlich lässt sich aber weiterhin das bisherige Backup-Werkzeug nutzen, das ein Update eines Backups erlaubt und daher schneller arbeitet.

Die Erkennung eines sogenannten Captive-Portals, durch das Nutzer den Zugriff auf das Internet etwa in Hotels zunächst freischalten müssen, funktioniert jetzt auch, wenn die Option zum automatischen Verbinden mit dem Tor-Netzwerk aktiviert wurde. Die Fehlermeldung erscheint nun schneller und empfiehlt, sich zunächst im Netzwerk anzumelden.

Der Tor-Browser kommt nun in Version 12.0.7 mit. Im Willkommensbildschirm haben die Entwickler aus der Schaltfläche zur Erstellung eines persistenten Speichers einen Schieberegler gemacht. Einige Funktionsbeschreibungen für Features des persistenten Speichers haben sie wieder ergänzt. Einen doppelten Eintrag für persistente Lesezeichen im Files-Dateibrowser versteckt Tails jetzt. Außerdem startet die Desktop-Umgebung nicht mehr neu, wenn Nutzer einen persistenten Speicher anlegen.

Wie üblich lässt sich Tails mit der automatischen Update-Funktion auf dem USB-Stick aktualisieren – dies empfiehlt sich, wenn persistente Speicher im Einsatz sind, da diese bei einer (Neu-)Installation auf dem Stick verloren gehen. Auf der Webseite finden sich zudem Abbilder für USB-Sticks sowie eine Download-Seite für ISO-Images.

Im Mai hatte das Projekt Tails 5.13 veröffentlicht. Die Höhepunkte davon waren die Ergänzung von curl und der Schwenk auf LUKS2 für die Festplattenverschlüsselung.

Update

Im zweiten Absatz Wörter umgedreht: LUKS2-Verschlüsselung mit Argon2id. Argon2 ist keine Verschlüsselung, sondern ein Hash-Verfahren.

(dmk)