Zoff um Zahlungsmethoden im App Store: Niederländischer Regulierer lobt Apple

Nach Monaten des Konflikts teilt die Wettbewerbsbehörde ACM mit, dass sich Apple bei alternativen Zahlungsmethoden für iOS-Apps an die Vorgaben hält – endlich.

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(Bild: Screenshot ACM-Website)

Lesezeit: 3 Min.

Endlich (etwas) Frieden für Apple in den Niederlanden: Der sich seit mindestens Ende 2021 hinziehende Streit zwischen dem iPhone-Konzern und der örtlichen Wettbewerbsbehörde Autoriteit Consument & Markt (ACM) scheint vor einer möglichen Lösung zu stehen.

Zumindest geben sich die Beamten nun gegenüber Apples bisher getroffener Maßnahmen positiv(er): In einem Statement heißt es nun, man sei glücklich darüber, dass Apple "endlich seine Bedingungen mit europäischen und niederländischen Wettbewerbsregeln in Einklang gebracht hat".

Zuvor hatte sich Apple Woche für Woche jeweils weitere Millionen an Strafgeldern der ACM eingefangen, weil das Unternehmen nach Meinung der Kartelwächter nicht adäquat genug dafür gesorgt hatte, dass Anbieter bestimmter Apps alternative Bezahlungswege nutzen konnten. Insgesamt kamen 50 Millionen Euro zusammen, die sich sogar noch erhöhen könnten. Zuletzt hatte Apple hier erneut Änderungen an den Möglichkeiten seiner Entwickler vorgenommen, was bei der ACM nun auf positive Resonanz stieß.

Dort geht man nun davon aus, dass die angemahnten Änderungen umgesetzt sind, heißt es in einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters. Die Regelung gilt allein für Betreiber von Dating-Apps, die diese im App Store für das iPhone platzieren. Sie dürfen – allein beschränkt auf den niederländischen Markt – statt Apple nun auch andere Bezahldienstleister verwenden. Wirklich viel sparen lässt sich dabei allerdings nicht: Apple gibt in diesem Fall von seiner Provision in Höhe von üblicherweise 30 Prozent (Umsatz bis 1 Million US-Dollar im Jahr: 15 Prozent) nur 3 Prozent Rabatt. Den Rest müssen die Entwickler für alle anderen Services des iPhone-Konzerns – von den Entwicklerwerkzeugen, der Plattform bis zum Hosting – zahlen.

Die ACM hat laut eigenen Angaben nun eine Umfrage unter den betroffenen App-Anbietern durchgeführt, darunter etwa die Match Group, die Tinder und andere bekannte Dienste betreibt. Außerdem habe man mit Experten gesprochen. Laut dem ACM-Vorsitzenden Martijn Snoep soll Apple bislang seine Marktposition gegenüber den Dating-App-Anbietern "missbraucht" haben. Mit den jüngsten Änderungen soll Apple nun die "unfairen Bedingungen" beendet haben, so die Wettbewerbshüter.

Gut für Apple: Die ACM sieht nun keine Notwendigkeit mehr, weiterhin periodische Strafzahlungen zu verhängen. Was mit den bereits aufgelaufenen 50 Millionen Euro geschieht, blieb zunächst unklar. Apple hatte gegen die Entscheidung Berufung eingelegt und betont stets, man sehe in der Nutzung alternativer Bezahlmethoden für seine User keine Vorteile. Privatsphäre und Sicherheit würden so gefährdet, behauptet der Konzern. Ob die Dating-App-Anbieter mit einer Ersparnis von 3 Prozent leben können, ist ebenfalls unklar – sie müssen dabei unter anderem den Aufwand gegenrechnen, eigene App-Versionen für die Niederlande zu schaffen, denn nur in diesem Markt gilt wie erwähnt die Regelung.

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(bsc)