Apple-Quartalszahlen: Endlich wieder Wachstum – aber nicht in China

Apple hat Donnerstagabend die Zahlen für sein Weihnachtsquartal veröffentlicht. Beim iPhone läuft's gut, im wichtigen Markt China nicht.

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(Bild: Sebastian Trepesch)

Lesezeit: 4 Min.

Apple kann nach vier Quartalen mit verringertem Umsatz wieder wachsen. Im Weihnachtsquartal von Oktober bis Dezember ist der Umsatz um immerhin 2,1 Prozent auf 119,6 Milliarden US-Dollar gewachsen. Dies ist mehr als der doppelte Zuwachs, den Finanzanalysten im Durchschnitt vorhergesagt haben (1 Prozent Wachstum auf 118 Milliarden Dollar). Das iPhone-Geschäft alleine, traditionell der Gewinnbringer, kam auf Umsatz von 69,7 Milliarden, rund eine Milliarde mehr als die Wall-Street-Vorhersage. Beim Dienstegeschäft verzeichnet Apple sogar einen neuen Quartalsrekord.

Apples Betriebsgewinn ist um 12,1 Prozent auf 40,3 Milliarden Dollar gestiegen. Noch stärker zugenommen hat der operative Cashflow, nämlich um 17,3 Prozent auf 39,9 Milliarden Dollar. Als Nettogewinn verbleiben dem Konzern 33,9 Milliarden Dollar, ein Zuwachs von 13,1 Prozent gegenüber Apples viertem Quartal 2022. Das geht aus den Donnerstagabend veröffentlichten Finanzzahlen hervor. Der Gewinn pro verwässertem Anteilsschein (Earnings per Share, EPS) lag 16 Prozent höher (2,18 Dollar), hier hatten die Analysten mit 2,11 Dollar gerechnet. Dennoch verloren Apple-Aktie nachbörslich zunächst 3,2 Prozent.

Apple ist es offenbar gelungen, mit der iPhone-15-Familie viele neue Käufer zu gewinnen – die Pro-Modelle waren erstmals mit Titangehäuse ausgestattet, und alle neuen iPhones bekamen einen USB-C-Anschluss. Vorbei sind die Zeiten der Lieferschwierigkeiten, mit denen Apple beim iPhone 14 Pro und Pro Max zu kämpfen hatte. Weniger schön für Apple sah es diesmal beim Absatz in Greater China (China, Hongkong, Macao, Taiwan) aus. Der Konzern verzeichnete dort ein sattes Umsatzminus von 13 Prozent auf nun 20,8 Milliarden Dollar. Analysten erwarteten fast drei Milliarden Dollar mehr.

Damit war dies das schwächste China-Quartal seit 2020. Grund dürften neben der schlecht laufenden Wirtschaft, Versuche Pekings sein, chinesische Kunden zum Kauf chinesischer Produkte zu bewegen. So wurden etwa für Beamte und Mitarbeiter staatlicher Firmen iPhone-Verbote ausgesprochen. Im Januar reagierte Apple und verbilligte diverse Produkte – inklusive iPhones – zum chinesischen Neujahrsfest, ein äußerst selten vorkommender Schritt für das Unternehmen.

Apple teilt mit, dass die installierte Zahl aller Produkte mittlerweile bei 2,2 Milliarden Geräten liegt. Der Umsatz beim Mac wuchs leicht auf 7,78 Milliarden Dollar (Vorjahresquartal: 7,73 Milliarden), beim iPad ging es deutlich zurück (7,02 Milliarden Dollar im Vergleich zu 9,39 Milliarden im Vorjahresquartal), da Apple 2023 kein einziges neues iPad herausbrachte. Die Wearables- und Zubehörsparte verlor ebenfalls: 11,95 Milliarden Dollar statt 13,48 Milliarden im Vorjahresvergleich. Hier hatte Apple mit einem Patentstreit zu kämpfen, der ausgerechnet an Weihnachten kurzfristig zu einem Verkaufsstopp führte.

Das Dienstegeschäft war erneut ein Umsatzbringer und erreichte 23,11 Milliarden Dollar – so viel wie noch nie. Vor einem Jahr standen da noch 20,76 Milliarden Dollar zu Buche. Hier erfasst Apple Werbeeinnahmen, Abonnements, App-Gebühren, Transaktionsgebühren, Clouddienste, Versicherungen, Umsatz durch digitale Inhalte und anderes mehr.

Die Dividende soll unverändert 24 US-Cent pro Anteilsschein betragen und am 15. Februar ausgezahlt werden. Im Berichtsquartal wurden 27 Milliarden Dollar in Form von Aktienrückkäufen und Dividenden an die Aktionäre ausgeschüttet. Apple-Chef Tim Cook sagte, das Quartal sei vor allem vom iPhone und einem Umsatzrekord im Bereich Services geprägt gewesen. "Morgen können unsere Kunden [in den USA] die unglaubliche Apple Vision Pro erleben", bewarb der Konzern-CEO das Rollout des ersten Mixed-Reality-Headsets seines Unternehmens am Freitag.

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(bsc)