Apple vs. Samsung: Verbale Seitenhiebe dämpfen Aussicht auf Einigung

Apple hat sich in neuen Gerichtsunterlagen über Äußerungen von Samsungs Spitzenanwalt beklagt – dieser hatte den iPhone-Hersteller mit einem Jihadisten verglichen.

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Apple zeigt wenig Freude an knackigen Aussagen des Samsung-Anwaltes

Apple und Samsung haben sich in neu veröffentlichten Gerichtsunterlagen (PDF) gegenseitig vorgeworfen, sachlichen Verhandlungen im Wege zu stehen. Dem Dokument zufolge ist die Kluft zwischen den Positionen nach wie vor erheblich. Die Streitparteien waren vom kalifornischen Gericht abermals zu Friedensverhandlungen aufgerufen worden und sollten dazu bis Montag Stellung nehmen.

Apple warf Samsungs Staranwalt John Quinn vor, mit aggressiven Vergleichen die Stimmung vergiftet zu haben. So habe Quinn in einem Interview mit Blick auf die Patentverfahren von "Apples Vietnam" gesprochen. Und zu den Gesprächen mit Apple wurde er mit den Worten zitiert: "Es ist recht schwer, mit einem Jihadisten
über eine Einigung zu sprechen" – ein Seitenhieb auf den von Steve Jobs ausgerufenen "heiligen Krieg" gegen Google.

Apple bleibe außerdem besorgt darüber, dass Samsung auf ein Geschäftsmodell setze, dass eine frühzeitige Lösung von Patentstreitigkeiten grundsätzlich ausschließe, schreiben die Anwälte des US-Konzerns.

Samsung kritisierte im Gegenzug die Forderung des iPhone-Herstellers, eine Einigungsvoraussetzung sei, dass der südkoreanische Konzern für die Nutzung von Apples Patenten zahle. Samsung gehe auch nicht davon aus, dass Apple jemals etwas von der gut einen Milliarde Dollar bekommen werde, die US-Geschworene dem Konzern in erster Instanz zugesprochen hatten.

Die Tageszeitung The Korea Times hatte am Montag von neuen Gesprächen zwischen Apple und Samsung auf Arbeitsebene berichtet. Das nährte die Hoffnung auf eine Einigung in dem seit Frühjahr 2011 andauernden Konflikt, nachdem am Wochenende Apple und der noch zu Google gehörende Handy-Pionier Motorola ihre Patentklagen zurückgezogen hatten. (lbe)