Apple will 8 Milliarden US-Dollar neue Schulden machen

Um sein Aktienrückkauf- und Dividendenprogramm zu finanzieren, nimmt der Konzern erneut viel Geld auf. Die Zinsen gehen hoch auf bis zu 2,65 Prozent.

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Apple-Logo: Anleihen des Konzerns werden vom Finanzmarkt gerne genommen.

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Apple hat erneut ein großes Schuldenpaket am Markt platziert. Insgesamt acht Milliarden US-Dollar will Apple von Investoren in Form mehrerer Anleihen aufnehmen. Die Gelder sind laut Angaben in einem vorläufigen Verkaufsprospekt für "generelle geschäftliche Zwecke" gedacht – hauptsächlich aber wohl für Aktienrückkäufe und die Zahlung von Dividenden an die Aktionäre.

Letztere hatte der Konzern erst kürzlich nochmals erhöht, das Aktienrückkaufprogramm zudem um weitere 50 Milliarden Dollar aufgestockt. Weiterhin darf Apple die frischen Schulden auch als Betriebskapital, für Aufkäufe und zur Rückzahlung älterer Kredite verwenden.

Die Anleihen sind nach Laufzeiten und Zinssätzen gestaffelt. 2 Milliarden werden für drei Jahre zu 0,75 Prozent Zinsen geliehen, weitere 2,25 Milliarden zu 1,125 Prozent über fünf Jahre, 1,75 Milliarden zu 1,65 Prozent über zehn Jahre und 2,5 Milliarden zu 2,65 Prozent über 30 Jahre. Die letzten Anleihen hatte Apple im September 2019 begeben, damals ging es um 7 Milliarden US-Dollar.

Die Bonds des iPhone-Herstellers werden an der Wall Street und anderswo gerne genommen, das das Unternehmen als langfristig stabil und hochprofitabel gilt. Ursprünglich hatte Apple mit dem Aufhäufen der Schulden begonnen, weil der Konzern Dividenden und Aktienrückkäufe im Heimatmarkt USA nicht vornehmen konnte, da ein Großteil der Barreserven im Ausland lagerte. Im Jahr 2018 wurde es durch eine Steuersenkung der Trump-Regierung jedoch möglich, 285 Milliarden Dollar zu repatriieren.

Apple plant grundsätzlich damit, seinen einst gigantischen Bargeldbestand auf Null zu reduzieren, also "Cash-neutral" zu werden. Viel Geld auf der hohen Kante gilt in Wall-Street-Kreisen als ineffiziente Verwendung von Mitteln; da Apple jedoch bei großen Aufkäufen anderer Unternehmen sehr vorsichtig ist, steckt der Konzern sein Geld lieber in Aktienrückkäufe und Dividenden. Mit dem neuerlichen Anleiheprogramm will das Unternehmen wohl vor allem Steuern sparen – die Zinsen lassen sich praktischerweise absetzen.

Der Apple-Aktie erging es zuletzt an der Technologiebörse NASDAQ wieder etwas besser. Am Dienstag ging es um 1,95 Prozent auf 297,56 Dollar nach oben. Das 52-Wochen-Hoch des Konzerns – und der Allzeitbestwert der Anteilsscheine – lag bei 327,85 Dollar. (bsc)