Auch Mitsubishi Motors manipulierte Tests

Der Abgas-Skandal zieht möglicherweise weitere Kreise. Nun hat Mitsubishi bei internen Überprüfungen Manipulationen festgestellt.

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Auch Mitsubishi Motors manipulierte Abgastests

(Bild: dpa)

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Der japanische Autohersteller Mitsubishi Motors hat Tests bei Kleinwagen manipuliert. Das gestand Konzernchef Tetsuro Aikawa am Mittwoch auf einer Pressekonferenz ein. Betroffen seien insgesamt 625.000 Autos für den heimischen Markt. Darunter sind 468.000 Autos, die für den heimischen Konkurrenten Nissan gebaut wurden. Der Verkauf der vier Modelle wurde gestoppt.

Der Vorgang kam bei einer internen Überprüfung heraus, nachdem Nissan bei eigenen Tests Abweichungen von Werten festgestellt hat, die Mitsubishi ermittelt hatte, wie der Guardian berichtet. Worin genau die Manipulationen bestehen, wurde noch nicht bekannt; zum einen ist von Abgaswerten die Rede, zum anderen von Verbrauchswerten. Der Kurs der Mitsubishi-Aktie war zuvor bei Bekanntwerden möglicher Betrügereien um 15,2 Prozent gefallen.

Ursprünglich hatte VW durch seine Manipulationen an rund 11 Millionen Fahrzeugen skeptische Blicke auf Abgastest erzeugt. Das Kraftfahrt-Bundesamt kam nach Tests zu dem Ergebnis, dass 56 von 58 getesteten Diesel-Autos auffällige Abgaswerte aufwiesen.

Chronologie des Abgas-Skandals (78 Bilder)

Mitte September 2015:  Die US-Umweltschutzbehörde EPA beschuldigt den Volkswagen-Konzern, Diesel-PKWs der Baujahre 2009 bis 2015 mit einer Software ausgestattet zu haben, die die Prüfungen auf US-amerikanische Umweltbestimmungen austrickst. Zu ähnlichen Untersuchungsergebnissen ist auch das California Air Resources Board (CARB) gekommen. Beide Behörden schicken Beschwerden an VW. (Im Bild: Zentrale der EPA in Washington D.C.)
(Bild: EPA
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(mit Material der dpa) / (anw)