Auch Saturnmond Mimas beherbergt wohl Ozean unter der Oberfläche

Die Liste der Himmelskörper im Sonnensystem mit einem versteckten Ozean unter der Oberfläche wird immer länger. Nun kommt ein besonders kleiner Mond dazu.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 52 Kommentare lesen

Der von Kratern übersäte Mimas

(Bild: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute)

Lesezeit: 2 Min.

Mit Mimas hat wohl auch der innerste und der kleinste der weitgehend kugelförmigen Monde des Saturn einen Ozean unter der Oberfläche. Dafür haben eine Astronomin und ein Astronom aus den USA "überzeugende Hinweise" gefunden, als sie eigentlich nachweisen wollten, dass Mimas lediglich ein gefrorener Satellit ist. Ausgewertet haben sie dafür Daten, die die NASA-Sonde Cassini kurz vor ihrem Sturz in den Saturn gesammelt hat. Dabei haben sie "merkwürdige" Bewegungsmuster des kleinen Mondes beobachtet, die auf einen geologisch aktiven Himmelskörper hindeuten, der unter der Oberfläche einen Ozean beherbergt. Ein versteckter Ozean habe diese Muster am besten erklären können. Der Mond könnte damit zu einer neuen Klasse von "getarnten" Ozeanwelten gehören.

Der Ende des 18. Jahrhunderts entdeckte Mimas umkreist den Ringplaneten etwa 125.000 Kilometer von dessen Wolkenobergrenze entfernt. Er hat einen Durchmesser von 396 Kilometer und ist damit zu klein, um durch die eigene Masse eine Kugelgestalt auszubilden. Er ist eher eiförmig, erläutert die NASA. Für einen Orbit um den Saturn braucht Mimas 22 Stunden und 36 Minuten, dabei zeigt er stets die gleiche Seite zu dem riesigen Gasplaneten. Zwar waren bereits vor Jahren Hinweise auf einen Ozean unter der Oberfläche gefunden worden, aber andere Anzeichen hatten darauf hingedeutet, dass der Mond komplett durchgefroren ist. So gibt es auf seiner Oberfläche besonders viele Krater, die über lange Zeit angesammelt und nicht durch Prozesse unter der Oberfläche verändert wurden.

Jetzt habe sich aber herausgestellt, dass man von dieser Oberfläche in die Irre geführt worden sei. Die Rotation des kleinen Mondes hat den Ozean verraten, was darauf hindeute, dass die noch häufiger sind als angenommen. Schon jetzt gehöre die Entdeckung, dass es in unserem Sonnensystem so viele Welten mit versteckten Ozeanen gibt, zu den wichtigsten der vergangenen Jahrzehnte in der Planetenforschung, erläutert das Forschungsteam. Mit Mimas geselle sich nun ein weiterer Mond zu der länger werdenden Liste von Welten mit Ozeanen unter der Oberfläche. Während flüssiges Wasser auf der Oberfläche – wie wir es nur von der Erde kennen – lediglich in einem eng begrenzten Gebiet um einen Stern möglich ist, sei die Region, in der innere Ozeane vorkommen können, viel größer. Die Entdeckung des Ozeans von Mimas wird jetzt im Fachmagazin Icarus vorgestellt.

(mho)