Autonome Lieferwagen: Start-up Nuro entlässt 30 Prozent der Mitarbeiter

Das Start-up Nuro für autonome Lieferwagen steckt wieder in Schwierigkeiten. Helfen sollen eine Entlassungswelle und der Fokus auf die Technik-Entwicklung.

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Klappe zu: Nuro wird nicht mehr selbst ausliefern, sondern sich auf die Entwicklung autonom fahrender Fahrzeuge konzentrieren.

(Bild: Nuro)

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Das Start-up Nuro für autonom fahrende Lieferwagen steckt erneut in finanziellen Schwierigkeiten und will 30 Prozent seiner Belegschaft entlassen. Zusätzlich sollen mehrere Projekte gekürzt oder gestrichen und die Partnerschaften mit anderen Unternehmen neu sortiert werden. Wie das Unternehmen in einem Blogbeitrag Ende dieser Woche mitteilt, wolle man angesichts sinkender Investitionsbereitschaft von Geldgebern und drohender Rezession der US-Wirtschaft das Firmenkapital stärken und den Ertrag steigern. Dazu gehört neben den Massenentlassungen eine Neuausrichtung der Firma, die Abkehr von zahlreichen Projekten und dem Auslieferungsservice sowie eine Konzentration auf die Entwicklung des autonomen Fahrens, schreibt die Firma.

Nuro entwickelt autonom fahrende Lieferwagen, die automatisiert Waren ausliefern; dafür hat das Unternehmen 2020 als erste Firma überhaupt eine Lizenz in Kalifornien erhalten. Mit der jetzt angekündigten Umstrukturierung dürften der Lieferdienst und die Entwicklung der nächsten Fahrzeuggeneration – Bot genannt, in dritter Generation – wegfallen, die Firma werde auch die Partnerschaften kritisch betrachten (etwa mit dem Paketauslieferer FedEx) und gegebenenfalls auslaufen lassen. Neuer Schwerpunkt werde ausschließlich die Entwicklung des autonomen Fahrens, heißt es in dem Blogbeitrag. Die Entlassungen unter den Angestellten und Fahrern sollen der Nachrichtenwebsite Tech Crunch zufolge etwa 30 Prozent der Belegschaft oder 340 Personen betreffen.

Mit diesen Maßnahmen wolle man das gesammelte Firmenkapital für weitere drei Jahre nach eigenem Ermessen einsetzen – das wäre etwa doppelt so lang, wie der alte Geschäftsplan vorsah. Erst danach könne es wieder nötig werden, zusätzliche Investitionen einzuwerben. Dies ist bereits die zweite Massenentlassung von Mitarbeitern: Im November letzten Jahres setzte die Firma schon einmal 20 Prozent der Belegschaft auf die Straße. Die Firma wolle Wechselwilligen Abfindungsangebote machen, schreibt Nuro. Das Unternehmen wurde 2018 von zwei ehemaligen Google-Mitarbeitern gegründet.

(tiw)