Ayaneo Kun: Handheld-PC mit Hall-Effekt-Joysticks, USB4 und 54-Watt-Modus

Kun will ein nahezu perfekter Handheld-PC sein. Er kommt dem häufigen Wunsch nach Hall-Effekt-Joysticks nach und verwendet einen starken Ryzen 7 7840U.

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(Bild: Ayaneo)

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Ayaneo hat seinen bislang stärksten Handheld-PC mit den meisten Funktionen angekündigt. Vor allem ein Feature setzt der chinesische Hersteller um, das bei praktisch jeder Handheld-Ankündigung gefordert wird: Hall-Effekt-Joysticks. Sie verwendet einen Magnetmechanismus, der sogenannten Joydrift verhindern und die Joysticks lange haltbar machen soll.

Untypisch sind zudem zwei USB4-Ports in Form von Typ-C-Anschlüssen. Ayaneo spricht von einem vollen Feature-Ausbau, externe Displays sind allerdings auf 4K-Auflösung und 60 Hertz beschränkt. Ebenso sind bei Ayaneos Handheld-PCs mittlerweile Trackpads zur Maussteuerung dabei – nach dem Vorbild von Valves Steam Deck. Pro Seite gibt es drei Schultertasten und rückseitig je zwei weitere Tasten.

Als Herzstück dient AMDs Achtkern-Prozessor Ryzen 7 7840U aus der aktuellen Zen-4-Generation mit 12 RDNA3-Compute-Units. Ungewöhnlich ist jedoch die maximale Thermal Design Power (TDP): Abgesehen von den typischen 5 bis 15 Watt sind auch bis zu 54 Watt möglich. Der Akku ist mit 75 Wattstunden zwar groß dimensioniert, dürfte bei 54 Watt Dauerlast aber trotzdem nicht allzu lange halten. Dieser Modus ist daher eher interessant, wenn man den Kun-PC angedockt betreibt. Ein Radiallüfter sorgt für die nötige Abkühlung.

Ab 30 Watt steigt die elektrische Leistungsaufnahme überproportional zur Performance. Das zeigen Ayaneos eigenen Benchmarks, die ein Performance-Plus von etwa 10 Prozent nahelegen. Die minimalen fps im Action-Rollenspiel "The Witcher 3" sind mit einer Steigerung von 26 Prozent (43 statt 34 fps) eine Ausnahme.

Ayaneo Kun (4 Bilder)

(Bild: Ayaneo)

Das Display ist mit 8,4 Zoll ungewöhnlich groß – dabei ist das Kun nur minimal breiter als ein Steam Deck. Auf OLED-Technik verzichtet Ayaneo allerdings: Das IPS-Display stellt 2560 × 1600 Pixel im 16:10-Format dar und leuchtet mit 500 cd/m² hell. Offenbar zeigt der Bildschirm 60 Hertz und unterstützt keine variablen Refresh-Raten (VRR).

Die restliche Technik kann derweil überzeugen: Das Kun nimmt 80 mm lange M.2-SSDs mit PCIe-4.0-x4-Anbindung auf, ist also nicht auf teure 30-mm-Modelle beschränkt. Alternativ lässt sich der Speicher per Micro-SD-Karte erweitern.

Ein Kamerasensor beherrscht Windows Hello, alternativ gibt es einen Fingerabdrucksensor. Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.2 sind für Drahtlosverbindungen dabei, ein 4G-Modul soll es optional geben. An der Gehäuserückseite befindet sich ein Kickstand, um das Kun horizontal aufzustellen.

Bisher verkauft Ayaneo das Kun über die Crowdfunding-Plattform Indiegogo. In der Vergangenheit hat sich der Hersteller als vertrauenswürdig erwiesen. Early-Bird-Angebote gibt es mit vier Speicherkonfigurationen:

  • 939 Euro: 512-GByte-SSD und 16 GByte LPDDR5X-RAM
  • 1090 Euro: 1-TByte-SSD und 32 GByte LPDDR5X-RAM
  • 1184 Euro: 2-TByte-SSD und 32 GByte LPDDR5X-RAM
  • 1598 Euro: 4-TByte-SSD und 64 GByte LPDDR5X-RAM

Windows 11 Home ist jeweils vorinstalliert. Interessierte müssen zusätzlich mit Zollgebühren und Steuern rechnen. Die Auslieferung soll Mitte Oktober beginnen.

(mma)