BSA will Kindern die Gefahren von Raubkopien zeigen

Playitcybersafe.com ist eine neue Website der BSA, die Kindern, aber auch Eltern und Lehrern den Diebstahl geistigen Eigentums von vornherein vergällen soll.

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Von
  • Oliver Lau

Bei der Business Software Alliance (BSA) will man jetzt auch die jüngsten Internetnutzer über die Folgen der Softwarepiraterie aufklären. Playitcybersafe.com ist eine neue Website, die insbesondere Kindern, aber auch Eltern und Lehrern den Diebstahl geistigen Eigentums von vornherein vergällen soll.

Vor allem die Musikindustrie führt die schrumpfenden Umsätze auf die Nutzung illegaler Angebote im Internet zurück. Auf insgesamt 11 Milliarden US-Dollar werden zudem die jährlichen Einbußen durch Softwarepiraterie geschätzt. Gesetze und Verordnungen können aber kaum einen Schaden vorbeugen, meint man bei der BSA. Kindern solle deshalb der "sichere und verantwortungsvolle" Umgang mit Computern möglichst frühzeitig beigebracht werden. So richtet sich denn Playitcybersafe.com auch an Kinder ab acht Jahren.

Ein Maskottchen in Gestalt eines Frettchens begleitet die Kids durch die Website. In kleinen Spielen werden sie ständig mit Symbolen der Piraterie konfrontiert; die Besucher müssen herabfallende CD-ROMs und Totenköpfe abschießen, aber lebensnotwendige Lizenzen einfangen, damit die Stadt, in der sie leben, nicht durch Softwarepiraterie "eingefroren" wird. Wer verliert, darf aber einen neuen Versuch wagen die Stadt zu retten. Zum Spielen wird das Shockwave-Plug-in von Macromedia benötigt.

Joseph Turow, Professor an der Annenberg School for Communication der University of Pennsylvania hat die Rolle des Internet in Familien studiert. In einem Gespräch mit der Washington Post gibt er der BSA Recht darin, dass sie sich in diesem Projekt der Jüngsten annimmt. Seien die Kinder erstmal Teenager, wäre es viel schwieriger, ihnen die zugrunde liegende Ethik zu vermitteln. Aber Turow bezweifelt, dass diese Botschaft der Softwareindustrie alleine ausreicht, um den Kindern gute Umgangsformen zu vermitteln. Vielmehr müsse auf allen Alterstufen die Bedeutung geistigen Eigentums diskutiert werden. Und genau das wäre in der Gesellschaft noch nicht der Fall.

Lehrer können sich von der Website auch Lehrpläne herunterladen. Die Unterrichtshilfen sind zurzeit allerdings nur in englisch verfügbar. Zahlreiche Links und ein kleines Lexikon der Softwarepiraterie sollen Eltern und Lehrern zudem eine schnelle Einführung in die Thematik liefern.

Das US-Justizministerium hat Playitcybersafe.com mit 200.000 US-Dollar unterstützt. Von der BSA floss eine bisher nicht genannte Summe in das Projekt. Zu den Mitgliedern der BSA gehören zurzeit unter anderem Adobe, Apple, Autodesk, Avid, Borland, Internet Security Systems, Macromedia, Microsoft, Network Associates, Symantec, Intel, IBM, Cisco und Sybase. Der Verband will nach eigenen Angaben eine sichere und gesetzesmäßige Online-Welt fördern, Computernutzer über Software-Urheberrechte und Internet-Sicherheit informieren und Softwarepiraterie bekämpfen. (ola)