Bayerische Wirtschaft: Energiewende verläuft in keinem Bereich zufriedenstellend

Ein bayerischer Wirtschaftsverband lässt seit Jahren die Energiewende beobachten. Die aktuelle Zwischenbilanz fällt alles andere als positiv aus.

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(Bild: TimSiegert-batcam/Shutterstock.com)

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Die Energiewende in Deutschland und Bayern verläuft in keinem Bereich zufriedenstellend. So stellt es zumindest die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) dar und begründet ihre Feststellung mit einer fortlaufenden Studie von Prognos, die in ihrem Auftrag erstellt wird. Es ist das zwölfte Mal, dass eine Zwischenbilanz vorgelegt wurde. In der aktuellen Fassung wurde vor allem der Stand im Jahr 2022 bewertet.

Laut vbw seien nur wenige Verbesserungen festzustellen, etwa bei den Treibhausgasemissionen. Deren Reduzierung erkläre sich aber mit der schlechten Konjunktur im Beobachtungszeitraum und sei damit kein wirklicher Fortschritt. Die Studie nennt die hohen Energiepreise alarmierend. Der Verband fordert deshalb Zuschüsse oder einen Brückenstrompreis, damit die Wirtschaft global wettbewerbsfähig bleibe.

Der Ausbau aller erneuerbaren Energien müsse mit ganzer Kraft vorangetrieben werden, fordert die bayerische Wirtschaft. Der dafür nötige Netzausbau dürfe nicht weiter verzögert werden. Besonders bei der Windenergie, wo besonders Bayern im Bundesvergleich stark hinterherhinkt, sei der Ausbau zu langsam. Zuletzt wurde bekannt, dass sich Bayern über den Bundesrat dafür einsetzen will, das Luftverkehrsgesetz zu lockern, um den Ausbau der Windkraft voranzutreiben. Laut der Studie müssten aber auch die Planungs- und Genehmigungsverfahren auf allen Ebenen modernisiert und vereinfacht werden.

Im Bereich Gas müsse der rasche Wechsel zu klimaneutralen Gasen erfolgen. Die Abscheidung und Speicherung von Kohlendioxid aus Industrieanlagen sei zudem erforderlich, um die Klimaziele zu erreichen.

In den Ergebnissen kommt Bayern in gleich mehreren Bereichen besser weg als die Bundesrepublik. Dies erklären die Verfasser der Studie mit den unterschiedlichen Zielen der bayerischen Regierung im Vergleich zu den Zielen der Bundesregierung. Bei den bayerischen Zielsetzungen wirkten sich Stromimporte überproportional positiv auf den Anteil erneuerbarer Energien und die Primärenergieproduktivität aus.

(mki)