Bis 2030 sollen 80 Prozent der EU-Bevölkerung digitale Grundkompetenzen erlangen

Mitgliedsstaaten der EU sollen laut EU-Rat digitale Bildung breit verfügbar machen und auch in Sachen Infrastruktur nacharbeiten.

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(Bild: VGstockstudio/Shutterstock.com)

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Der EU-Rat hat eine Empfehlung zur digitalen Bildung herausgegeben. Demnach sollen 80 Prozent der EU-Bevölkerung im Alter von 16 bis 74 Jahren bis 2030 über mindestens grundlegende digitale Kompetenzen verfügen. Für das Gelingen macht der Rat einige Vorschläge und stellt Forderungen an die Mitgliedstaaten.

Der Rat stellte in seiner Pressemitteilung klar, dass die COVID-19-Pandemie deutlich gemacht habe, dass der digitale Reifegrad der Systeme der allgemeinen und beruflichen Bildung im Hinblick auf Resilienz, Barrierefreiheit, Qualität und Inklusivität verbessert werden muss. Um mit der Entwicklung Schritt halten zu können, müssten die erforderlichen Fähigkeiten und Kompetenzen auch entsprechend vermittelt werden.

Damit Menschen in die Lage versetzt werden können, "Technologien aufbauend auf dem Verständnis ihrer Funktionsweisen kreativ, sicher und sinnvoll zu nutzen", sollen die Mitgliedsstaaten dafür sorgen, dass digitale Technologien in den Unterricht integriert und Lehrkräfte auch dazu befähigt werden, diese Techniken einzusetzen. In die digitale Infrastruktur und digitale Barrierefreiheit müsse generell investiert werden – allerdings auch speziell in die der allgemeinen und beruflichen Bildung. Für die digitale Bildung sollen Instrumente entwickelt und etwa die Auswirkungen künstlicher Intelligenz erforscht werden. Eine Sensibilisierung für Cybersicherheitsmaßnahmen sei nötig.

Pilar Algría, spanische Ministerin für Bildung, Berufsausbildung und Sport, erklärte in diesem Zusammenhang: "Digitale Fähigkeiten und Kompetenzen müssen für die gesamte Bevölkerung über alle Altersgruppen hinweg und ungeachtet der Herkunft zugänglich sein. Jede Schule und jede Einrichtung der allgemeinen und beruflichen Bildung sollte sowohl den Risiken als auch den Chancen der Technologie gebührend Rechnung tragen."

Die digitale Bildung betreffe alle Bevölkerungsgruppen über alle Bildungsgänge hinweg – von der Vorschul-, Primar-, Sekundarbildung und beruflichen Bildung bis zur Hochschulbildung und Erwachsenenbildung.

In der Empfehlung des Rates werden nationale und gegebenenfalls regionale Strategien angemahnt. Die Mitgliedstaaten werden aufgefordert, nationale Ziele für die Vermittlung dieser Kompetenzen festzulegen und auch Maßnahmen zu ergreifen, die Vermittlung an "vorrangige oder schwer erreichbare Gruppen" zu richten. Darüber hinaus sei die Vermittlung digitaler Fähigkeiten und Kompetenzen in der Primar- und Sekundarbildung zu verstärken und die bereichsübergreifende Vermittlung digitaler Kompetenzen im Rahmen unterschiedlicher Fächer zu fördern. Auch Hochschulstudierenden müssten entsprechende Lernmöglichkeiten auf allen Stufen und in allen Fächern geboten werden. Erwachsenen sei die Möglichkeit zu geben, digitale Kompetenzen zu erwerben – unter anderem, um den Mangel an IKT-Fachkräften zu beheben.

Die Europäische Kommission will dem Rat zufolge die Umsetzung der Empfehlungen in den Mitgliedstaaten überwachen. Anschließend erstelle sie innerhalb von fünf Jahren einen Bericht und lege diesen dem Rat vor.

Ein Abschnitt aus der Infografik "Weg in die digitale Dekade" der EU. Der Plan solle zur Verwirklichung eines digitalen Europas bis 2030 beitragen.

(Bild: EU-Rat)

(kbe)