Bosch und Microsoft vereinbaren Zusammenarbeit bei Künstlicher Intelligenz

Bosch und Microsoft wollen gemeinsam Möglichkeiten zur Zusammenarbeit bei der Nutzung und Implementierung von generativer künstlicher Intelligenz ergründen.

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autonomes Fahren

(Bild: Bosch)

Lesezeit: 3 Min.

Auf dem von Bosch veranstalteten Branchentreffen "Bosch Connected World" in Berlin sagte Bosch-Chef Stefan Hartung, dass generative künstliche Intelligenz dem Fahrzeug künftig ermöglichen soll, Situationen einzuschätzen, entsprechend zu reagieren und damit Verkehrsteilnehmer noch besser zu schützen. Um künstliche Intelligenz (KI) für die Fahrassistenz besser nutzbar zu machen, möchte der Automobilzulieferer mit dem Softwareunternehmen Microsoft künftig auch auf diesem Gebiet zusammenarbeiten. Generative KI hat ihre Bezeichnung daher, dass sie eigenständig Texte und Bilder erzeugen kann. In bestimmten Bereichen können ihre Erzeugnisse die Arbeit von Menschen ersetzen oder ergänzen und dabei fast immer Zeit sparen. Zusätzlicher Vorteil der generativen KI ist eine Befehlseingabe in natürlicher Sprache.

Beide Unternehmen glauben, dass ihre Zusammenarbeit die Leistungsfähigkeit der Fahrassistenz deutlich verbessern könnte, wenn sie dabei generative KI einbinden. Um diese zu trainieren, wird Bosch seine Erfahrung auf dem Gebiet der Fahrzeugtechnik sowie sein bereits vorhandenes automobilspezifisches KI-Wissen und den Zugang zu den anonymisierten Fahrzeugsensordaten aus seinen Fahrzeugcomputern mit Microsoft teilen. Das macht Bosch heute in einer Pressemitteilung klar. Bosch erhält im Gegenzug Zugriff auf die KI-Technologie des Microsoft-Partners OpenAI sowie die nötige hohe Rechenkapazität für KI-Berechnungen auf Hochleistungsrechnern.

Bosch räumt ein, dass aktuelle Fahrerassistenzsysteme heute trotz ihrer Unterscheidungsfähigkeit von Personen, Tieren, Objekten und Fahrzeugen schnell an ihre Grenzen kommen, sobald es um die Einschätzung geht, ob in einer bestimmten Situation ein Unfall droht. Künftig sollen sie dabei von KI unterstützt werden. Dazu sollen diese Programme auf Grundlage großer Datenmengen trainiert werden, um später aktiv in die Steuerung eines Fahrzeugs eingreifen zu können.

Der Zulieferer in der Autobranche arbeitet bei der KI bereits mit AWS, Google und dem KI-Start-up Aleph Alpha aus Heidelberg, an dem er auch finanziell beteiligt ist, zusammen. Aus letzterer Kooperation stammt ein KI-basierter Sprachassistent, der demnächst in einem "Premium"-Auto in Serie gehen wird. Bosch setzt KI bereits seit 2023 auch in Form eines natürlichsprachigen Chatbots für Mitarbeitende und Kunden ein, zudem soll KI seit Kurzem in der Fertigung viel Zeit sparen helfen. Automatisierung gilt als eines der Felder, die mit KI einen spürbaren Schub bekommen sollen.

Seit 2019 fährt Bosch ein KI-Trainingsprogramm, mit dem mittlerweile 28.000 von geplanten 30.000 Mitarbeitenden im Bereich KI geschult wurden. Die Partnerschaft von Microsoft und Bosch auf diesem Spezialgebiet ist neu, hat aber früher mit anderen Projekten begonnen. So habe man bereits gemeinsam eine Softwareplattform für die nahtlose Vernetzung von Autos und Cloud entwickelt.

(fpi)