Brennstoffzellen-Fahrzeug: Toyota plant Erprobung neuer Wasserstoff-Lkw in Japan

Toyota will publikumswirksam in einem Joint-Venture mit Isuzu und Hino sowie einer eigens gegründeten Technologiefirma ab 2023 weitere H2-Lkw in Japan erproben.

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Toyota entwickelt im Rahmen seiner "Commercial Japan Partnership Technologies Corporation" (CJPT) gemeinsam mit dem Nutzfahrzeughersteller Isuzu und Toyotas Lkw-Marke Hino einen für den Massenmarkt geeigneten, leichten Brennstoffzellen-Lkw.

Das Fahrzeug soll im Umschlag für den Einzelhandel, wie etwa Supermärkte eingesetzt werden und ist dazu teilweise mit Kühl- und Gefrieraggregaten ausgestattet. Die Liefertouren mit mehreren Stationen sind so lang und die einplanbaren Tankzeiten so kurz, dass sich batterieelektrische Lkw nicht eignen würden.

Von Toyota kommen – wie bereits bei anderen Lkw-Projekten – die in der Limousine Toyota Mirai (Test) bewährten H2-Antriebe, die Lkw-Hersteller im Verbund steuern entsprechend angepasste Fahrgestelle und Aufbauten bei. Genauere Informationen zu Aufbau und Technik geben uns die beteiligten Unternehmen noch nicht, bedeutende Neuerungen an den mittlerweile weit ausgereiften Antriebskomponenten sind aber kaum zu erwarten. Schwerere Fahrzeuge hat Toyota ohnehin bereits auf der Straße.

Es geht vielmehr um die Erprobung der Infrastruktur in der Fläche und – wichtig nicht zuletzt für die beteiligten Hersteller – die öffentliche Wahrnehmung der Projekte. Die Markteinführung des Brennstoffzellen-Lkw ist Anfang 2023 vorgesehen. Die Erprobung soll in der Präfektur Fukushima und in "sozialen Projekten" in Tokio laufen.

Solche staatlich unterstützten Erprobungsprojekte dienen Erkenntnissen, mithilfe derer Japan bis 2030 eine Lieferkette für jährlich 300.000 Tonnen Wasserstoff aufbauen will, bis 2040 soll eine landesweite Infrastruktur für Produktion und Verteilung des Gases stehen. 2030 sollen nach diesen Plänen schon rund 800.000 Brennstoffzellen-Fahrzeuge auf der Straße sein.

Eine große Symbolfunktion kommt wegen des Atomunfalls von 2011 dem im März 2020 eingeweihten Elektrolysekraftwerk in der Präfektur Fukushima zu. Sie soll zu einer Vorzeige-Region für eine Wasserstoffwirtschaft aufgebaut werden, inklusive extensiver Wasserstoffmobilität. Am Standort Fukushima wird Wasserstoff hauptsächlich mit Photovoltaik erzeugt. Eine 10-Megawatt-Elektrolyseanlage ist auf 1200 Kubikmeter H2 pro Stunde ausgelegt, eine Menge, mit der rund 560 Fahrzeuge täglich betankt werden können. Noch erzeugt Japan den meisten Wasserstoff aber aus Kohle, teils auch aus Kernkraft.

(fpi)