Bund zufrieden mit Entwicklung bei Deutscher Telekom (Update)

Die Regierung meint, sie habe nicht auf eine größere Übernahme oder eine Fusion der Telekom mit einem gleichwertigen Partner - am liebsten der France Telecom - gedrängt. Derweil ist die Übernahme der griechischen OTE perfekt.

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  • dpa

Das Bundesfinanzministerium hat einen Zeitungsbericht als Spekulation zurückgewiesen, der Bund dränge die Deutsche Telekom zu mehr Firmenübernahmen. Die Bundesregierung werde sich nicht öffentlich zu unternehmerischen Zielen äußern. "So dumm sind wir nicht, das werden wir auch nicht tun", sagte Ministeriumssprecher Torsten Albig. Zugleich stellte sich das Finanzministerium hinter Telekom-Chef René Obermann. Der Bund sei sehr zufrieden mit der Entwicklung des Unternehmens. "Daran hat der Vorstandsvorsitzende sicherlich seinen ganz maßgeblichen Anteil."

Der Bund ist Haupteigentümer der Deutschen Telekom. Nach einem Bericht des Handelsblatt fordert das Finanzministerium Obermann auf, noch in diesem Jahr einen ausländischen Konkurrenten zu übernehmen oder mit einem gleichwertigen Partner zu fusionieren. Die Bundesregierung habe sich schon auf France Telecom als einen Lieblingskandidaten festgelegt, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen im Finanzministerium.

Derweil ist der Einstieg der Telekom beim griechischen Telekommunikationskonzern OTE perfekt, berichteten übereinstimmend alle griechischen Medien unter Berufung auf das Wirtschaftsministerium. Details des Abkommens werde die Regierung am Donnerstagmorgen bekanntgeben, hieß es. Die Verträge müssen noch vom griechischen Parlament verabschiedet werden.

Vorangegangen waren mehrmonatige Gespräche, die immer wieder zu platzen drohten. Die Deutsche Telekom wird die unternehmerische Führung bei OTE haben. Dem Vernehmen nach hat Athen in dieser Frage nachgegeben. Nur bei Themen wie Sicherheit der Telekommunikation des Landes (Militär) oder im Falle eines Verkaufs von Tochterfirmen will Athen künftig mitreden, hieß es in Medienberichten.

OTE ist Griechenlands größter Telefonkonzern mit Töchtern unter anderem in Rumänien, Serbien und Albanien. 2007 erzielte OTE einen Umsatz von 6,3 Milliarden Euro und erwirtschaftete einen Gewinn von 663 Millionen Euro. Nach bisherigen Informationen sollten bei einem erfolgreichen Abschluss die Telekom und der griechische Staat jeweils 25 Prozent plus eine Aktie halten.

(Update):
Die Gewerkschaft der Hellenic Telekom (OTE) kündigte für Donnerstag einen 24-stündigen Streik wegen des Einstiegs der Telekom an. Auch die griechischen Oppositionsparteien haben sich in den vergangenen Monaten wiederholt dagegen ausgesprochen. Sozialistenchef Giorgos Papandreou hatte bereits vergangenen Woche angekündigt, bei einem möglichen Wahlsieg werde seine Partei den Verkauf wieder rückgängig machen. "Wir werden die OTE zurückkaufen", hatte Papandreou im Parlament gesagt. (dpa) / (jk)