"Call of Duty": Cheater werden mit Gegen-Cheats bestraft

Im Online-Shooter "Call of Duty: Warzone" werden Cheats mit Cheats bestraft: Ein Schadensschild soll Schummlern den Spaß verderben.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 215 Kommentare lesen

(Bild: Activision)

Lesezeit: 2 Min.

Activision Blizzard bestraft Cheater im Online-Shooter "Call of Duty Warzone" auf eigenwillige Art: Bemerkt das System, dass eine Spielerin oder ein Spieler Cheats einsetzt, bekommen andere Spielteilnehmer automatisch einen Schild verpasst. Diese "Damage Shield" genannte Methode verhindert, dass Opfer von Cheatern Schaden nehmen.

"Warzone"-Entwickler Activision Blizzard hat das "Damage Shield" nun in einem Blog-Eintrag vorgestellt. Die Maßnahme wurde demnach schon länger getestet. Die Methode soll ergänzend zu Spieler-Banns eingesetzt werden, schreibt Activision Blizzard darin. Cheater würden damit neutralisiert, während das Anti-Cheat-Programm Richochet Informationen über ihr System sammelt.

Außerdem betont "Team Ricochet", wie Activision Blizzard seine Anti-Cheat-Abteilung nennt, dass das "Damage Shield" nie versehentlich oder willkürlich eingesetzt werden soll: Die Entwicklerinnen und Entwickler möchten dadurch verhindern, dass es in fairen Duellen zu unfairen Vorteilen kommt. Wie verlässlich Activision Blizzard dieses Versprechen umsetzen kann, muss sich zeigen.

In der von Cheatern geplagten Warzone-Community kommen die Änderungen weitgehend positiv an. Auf Reddit kursieren Videos, die zusätzliche Maßnahmen gegen Cheater zeigen. Dabei werden Gegenspieler von Cheatern nicht nur unverwundbar, sondern auch zwischenzeitlich für Cheater unsichtbar, wenn sie angeschossen werden.

Problematisch für Spiele wie "Call of Duty Warzone" ist die Geschwindigkeit, mit der gebannte Spielerinnen und Spieler sich einen neuen Account anlegen können. Daher setzen sie neben Banns auch auf zusätzliche Maßnahmen, um Cheatern den Spaß zu verderben.

Spielefirmen wie Activision gehen seit einigen Monaten verstärkt gegen Cheater vor. Sein Anti-Cheat-System Ricochet hatte Activision im vergangenen Herbst angekündigt. Dazu gehört ein Team aus menschlichen Prüferinnen und Prüfern, Server-Algorithmen zur Cheat-Erkennung und ein Treiber, der unter Windows auf Kernel-Ebene laufen soll. Dieser Kernel-Treiber soll aufspüren, wenn sich andere Anwendungen oder Prozesse in "Call of Duty: Warzone" einspeisen möchten.

Mittlerweile setzen viele Mehrspieler-Titel auf solche Kernel-Treiber, um ihr Spielgeschehen beispielsweise vor Wallhacks und Aimbots abzusichern. Dazu gehören unter anderem "Valorant", "PUBG" und "Apex Legends". In den jeweiligen Communities werden solche Anti-Cheat-Systeme regelmäßig diskutiert: Einerseits bieten sie besseren Schutz vor Schummlern als andere Anti-Cheat-Maßnahmen, andererseits sorgen die umfassenden Zugriffsrechte auf Kernel-Ebene für Skepsis. Das von Denuvo entwickelte Anti-Cheat-Programm war unter "Doom Eternal"-Spielern so kontrovers, dass die Entwickler es nachträglich entfernten.

(dahe)