Camo und Co. "gesherlockt": Apple bringt eigene Webcam-Anbindung fürs iPhone

Wer sein Apple-Smartphone als Kamera für den Mac nutzen möchte, braucht bislang zusätzliche Software. Mit iOS 16 und macOS 13 ändert sich das.

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iPhone am Mac.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.
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Wenn Apple eine beliebte Funktion einer unabhängigen App nimmt und in sein Betriebssystem integriert, ist das für die Entwickler unschön, weil sie auf einen Schlag ihren Markt verlieren können.

Doch dieses "Sherlocking" genannte Verhalten kommt regelmäßig vor. Mit iOS 16 und macOS 13 ist nun der Bereich der externen Webcams betroffen: Apple holt mit dem Feature "Continuity Camera", auf Deutsch auch Kamera-Übergabe genannt, im Haushalt vorhandene iPhones als Kamera auf den Mac. Dazu waren bislang Spezialwerkzeuge wie etwa Camo notwendig. Apple hat zudem mit Zubehörherstellern wie Belkin vereinbart, dass diese Halterung auf den Markt bringen, mit denen man ein iPhone an Mac-Notebooks befestigen kann.

Die Übergabe-Funktion kommt schon seit längerem bei iPhone und Mac ins Spiel – und sie gilt mit macOS 13 und iOS 16 auch in weiteren neuen Bereichen. Auf dem iPhone gestartete Facetime-Videochats soll man beispielsweise ohne Unterbrechung auf einem Mac-Rechner fortsetzen können.

Das iPhone als Webcam soll nicht nur für gute Qualität bei Videokonferenzen bürgen, sondern bringt durch die verschiedenen Kameras auch interessante Extras. Mit Hilfe der Ultraweitwinkel-Linse will Apple etwa gleichzeitig das Gesicht eines Moderators und dessen Schreibtisch aus der Vogelperspektive zeigen – und dieses Feature ist wirklich neu.

Diese sogenannte Schreibtischansicht ist praktisch, wenn man etwa beim Reden eine Skizze zeigen möchte und eignet sich zum Aufnehmen von DIY-Videos. Weitere Extras, die das iPhone als Webcam beherrschen soll: Ein Folge- und ein Porträtmodus sowie ein Studiolicht genannter Effekt, der das Gesicht ausleuchtet und den Hintergrund abdunkelt.

Wer statt dem iPhone seine DSLR oder eine andere professionelle Kamera an den Mac anbinden möchte, ist weiterhin auf Fremdsoftware angewiesen. Hier bieten die Hersteller üblicherweise ihre eigenen Lösungen an – wobei man stets darauf achten sollte, ob das eigene Gerät tatsächlich abgedeckt wird. Als alternative Möglichkeit kann man zudem – was auch viele Profis tun – zu einem HDMI-Capture-Adapter greifen.

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(bsc)