ChatGPT-Hype: Initiative für innovative KI-Anwendungen aus Deutschland startet

Mit 32 Millionen Euro will der Bund vertrauensvolle und marktfähige KI-Dienste "made in Germany" beflügeln. Digitalminister Wissing setzt dafür auf Datenzugang.

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(Bild: metamorworks/Shutterstock.com)

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Innovative KI-Anwendungen wie ChatGPT oder andere große Sprachmodelle sollen künftig verstärkt auch aus Deutschland kommen. Bundesdigitalminister Volker Wissing (FDP) hat am Montag den Startschuss für ein Projekt gegeben, das bis Ende 2025 nach offizieller Darstellung "eine Basis für vertrauensvolle und marktfähige KI-Anwendungen schaffen" sowie den Menschen dabei in den Mittelpunkt stellen soll. Marketing-mäßig noch steigerungsfähig ist der sperrige Titel des Vorhabens: "Nationale Initiative zur KI-basierten Transformation in die Datenökonomie" (NITD).

Unter dem Dach der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften Acatech sollen darin fortan die Fäden zusammenlaufen, wenn es um die bessere Vernetzung von Daten, die Entwicklung einheitlicher Prüf- und Qualitätsstandards sowie die gezielte Förderung von KI-Unternehmen in Deutschland geht. Der Bund schießt 32 Millionen Euro zu. Die NITD zählt zu den "Hebelprojekten" der Digitalstrategie der Bundesregierung und soll bis Ende 2025 voll funktionsfähig sein. Zu den Arbeitsschwerpunkten zählt, Datenräume wie etwa aus dem Verkehrsbereich sektorübergreifend zu vernetzen, Impulse für Standardisierungen dafür zu liefern und so eine Basis für neue Geschäftsmodelle sowie gesellschaftliche Wertschöpfung zu schaffen.

Weiteres Ziel ist es, einheitliche Qualitäts- und Prüfstandards als Rahmen für KI-Innovationen "made in Germany" zu setzen. Ein entsprechendes Zentrum soll dafür auch Anwendungsmöglichkeiten von KI für Bürger sowie Unternehmen "sichtbar und erlebbar machen". Die NITD wird dem Plan nach ferner die Bedingungen für die Gründung erfolgreicher KI-Firmen verbessern und so ergänzende Konzepte für die KI-Grundlagenforschung liefern, in der Deutschland schon – im Gegensatz zur späteren Produktentwicklung und Vermarktung – "eine Führungsrolle" einnehme.

Wissing betonte, er wolle die KI-Entwicklung in Deutschland stärken: "Deshalb kämpfe ich auf EU-Ebene gegen Technologieverbote und für klare Regeln, die genug Raum für Innovationen lassen." Parallel dazu bräuchten KI-Entwickler "einen einfachen Zugang zu Daten, Klarheit zu künftigen Standards und maßgeschneiderte Förderangebote". Die NITD solle hier "mehr Tempo in die praktische Umsetzung bringen". Acatech-Präsident Jan Wörner ergänzte, es gehe darum, Kooperation zu fördern, "damit wir auch in der Anwendung und in der Skalierung neuer Geschäftsmodelle schneller werden". Die Regierung hat seit 2018 auch eine milliardenschwere eigene KI-Strategie, die sie 2020 aktualisierte.

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(olb)