Chatbot LaMDA: Google unterhält sich mit einem Papierflieger

Google hat seinen plappernden Chatbot LaMDA demonstriert: Die KI verkörperte auf der Entwicklermesse I/O den Zwergplaneten Pluto und ein Papierflugzeug.

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(Bild: Google)

Lesezeit: 3 Min.

Auf der Keynote der Entwicklerkonferenz I/O hat Google seinen Chatbot LaMDA demonstriert. Die Technik dahinter soll natürliche fließende Gespräche mit einer Künstlichen Intelligenz ermöglichen. Im Livestream der I/O zeigte Google etwa Gesprächsaufzeichnungen, in denen das LaMDA-Modell den Zwergplaneten Pluto und einen Papierflieger verkörperte.

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Auf die Frage, ob er jemals Besucher habe, antwortete der LaMDA-Pluto etwa: "Ja, einige. Der bedeutendste war das Raumfahrtzeug New Horizons, das mich besucht hat". Der Papierflieger holte bei der Frage nach seinem schlimmsten Landeplatz zu einer kurzen Geschichte über eine Pfütze aus. Darin habe er einige Minuten liegen müssen, das sei recht nervig gewesen.

LaMDA steht für "Language Model for Dialogue Applications". Das auf der Transformer-Architektur basierende KI-Modell wurde laut Google mit Dialogen trainiert und habe dabei Nuancen natürlicher Unterhaltungen gelernt. Google betont in einem Blog-Eintrag zu LaMDA, dass die Antworten des Chatbots sowohl sinnvoll als auch spezifisch seien.

Sinnvolle Antworten sind demnach relativ einfach zu erreichen: "Ich weiß es nicht" ist laut Google etwa eine sinnvolle Antwort auf praktisch alle Fragen. Damit sich das Gespräch mit dem Chatbot natürlich anfühlt, sollen Antworten auch spezifisch ausfallen. Außerdem arbeitet Google daran, die KI interessante Antworten ausspucken zu lassen. Auf die Rückfrage, ob er nach seinem Pfützencrash wieder abheben konnte, sagte der LaMDA-Papierflieger etwa: "Ja, zum Glück. Ich hatte nur ein paar kleinere Verletzungen am Flügel."

Die Entwicklung des LaMDA-Chatbots soll Googles KI-Richtlinien folgen und Missbrauchsrisiken minimieren, erklärt das Unternehmen. Beispielsweise will Google verhindern, dass LaMDA aus seinem Lernmaterial hasserfüllte Sprache, Vorurteile oder Falschinformationen mitnimmt. Google wies in seiner Präsentation außerdem darauf hin, dass LaMDA ab und zu noch unsinnige Antworten ausspucke. Die Technik werde weiter aktiv entwickelt.

Bei der Vorführung von LaMDA auf der I/O handelt es sich um eine aufgezeichnete Demonstration. Bisher hat Google keine Angaben dazu gemacht, ob und wann die noch unfertige Technik beispielsweise im Google Assistant zum Einsatz kommen könnte. KI-Modelle, die möglichst natürliche Unterhaltungen ermöglichen, gelten als wichtige Zukunftstechnik für Siri, Alexa, den Google Assistant und andere smarte Assistenten.

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Die Umsetzung ist aber enorm anspruchsvoll: Wer selbst einen smart Assistant nutzt, stößt schnell an die Grenzen dessen Unterhaltungstalents. Auch Amazon arbeitet kontinuerlich daran, Alexa konversationssicherer zu machen. Beim jährlich stattfindenden Alexa Prize können auch Studenten ihren Beitrag dazu leisten, die Kompetenz der Assistentin bei Unterhaltungen zu verbessern.

(dahe)