China strukturiert den Telekom-Markt um

Künftig sollen drei große Telekom-Konzerne mit Fest- und Mobilnetzen untereinander konkurrieren und Mobilfunknetze der dritten Generation (3G) aufbauen.

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Die chinesische Regierung krempelt den Telekommunikationsmarkt des Landes komplett um. Die sechs zurzeit von der Regierung kontrollierten, teilweise spezialisierten Telekommunikationsunternehmen sollen durch Fusionen und Übernahmen in drei unabhängige und untereinander konkurrierende Firmen aufgeteilt werden. Anschließend sollen Mobilfunknetze der dritten Generation aufgebaut werden. Zu diesen sogenannten 3G-Netzen gehört etwa auch UMTS.

Berichte des Wall Street Journal und von China Daily beziehen sich auf eine (chinesische) Pressemeldung, die gestern auf der Webseite des Ministry of Information Industry (MII) erschienen war. Demnach handelt es sich um eine gemeinsame Erklärung des MII mit dem Finanzministerium und der Nationalen Reform- und Entwicklungskommission (NDRC).

Durch die Reform erwachsen dem bisherigen Mobilfunk-Platzhirsch China Mobile (CMCC) zwei Konkurrenten. Allerdings hat CMCC rund 400 Millionen der (laut MII) insgesamt 547 Millionen chinesischen Mobilfunkkunden unter Vertrag. Inklusive Festnetz sind in China rund 913 Millionen Anschlüsse geschaltet, die mittlere jährliche Wachstumsrate liegt bei 100 Millionen Neukunden. Der gesamte Jahresumsatz der Branche betrug laut China Daily rund 105 Milliarden US-Dollar.

Bereits zu den olympischen Spielen – also in etwa 10 Wochen – sollen erste 3G-Testläufe in China starten; bisher gibt es dort für die mobile Breitbandkommunikation bestenfalls CDMA.

Der Aufbau von 3G-Netzen auf dem weltweit größten Mobilfunkmarkt ist für die großen Netzausrüster und Handy-Hersteller enorm attraktiv. China fördert allerdings mit Nachdruck die einheimische Industrie, sowohl auf Seite der Netzwerkausrüster als auch bei den Handys. (ciw)