Corona: Neue Lockdowns in Shenzhen betreffen auch Gebiete mit Apple-Fertigung
35 neue Coronafälle in der Millionenstadt Shenzhen lassen die chinesische Regierung etliche Gebiete absperren. Laut Foxconn geht die Produktion bislang weiter.
Die chinesische Wirtschaftsmetropole Shenzhen hat ihre Lockdowns auf Gebiete mit zahlreichen Fertigungsstätten ausgedehnt, um den jüngsten Ausbruch von Covid-19-Infektionen einzugrenzen. Mitarbeiter wurden aufgefordert, von zu Hause zu arbeiten und die Wohnungen nicht zu verlassen. Das betrifft die Gewerbegebiete Longgang und Longhua, in denen Fabriken des Apple-Zulieferers Foxconn stehen.
Anfang dieser Woche wurden 35 neue Coronafälle in Shenzhen registriert – davon 11 asymptomatisch, berichtet die South China Morning Post. Es handelt sich um die Omicron-Variante BF.15 des Coronavirus, die jetzt zum ersten Mal in China aufgetreten ist. Die Zahl der täglichen Infektionen ist die höchste seit dem Ausbruch im März, als beim Covid-Lockdown in Shenzhen Foxconn und dutzende Firmen die Produktion einstellen mussten.
Foxconn gibt noch Entwarnung
Ein Sprecher Foxconns erklärte gestern allerdings, dass die Fertigung an den beiden Standorten in Longhua derzeit normal weitergeführt wird. Dort werden unter anderem iPhones produziert. Das Unternehmen dürfte auf die bereits im Vormonat eingesetzte Maßnahme zurückgreifen, dass Angestellte die Fabriken nicht verlassen dürfen, bis der Lockdown aufgehoben wird. Ob die Fabriken normal mit Material beliefert und fertige Produkte ausgeliefert werden können, ist dagegen nicht bekannt.
Die Neuinfektionen und die neue, ansteckendere Virus-Variante zogen eine Reihe neuer Verordnungen der örtlichen Behörden nach sich. So wurden alle größeren Veranstaltungen und Versammlungen abgesagt, Gaststätten, Kinos und Fitnessstudios müssen bis mindestens Donnerstag geschlossen bleiben. Supermärkte bleiben aber geöffnet und Restaurants können Essen ausliefern. Die Metro von Shenzhen hat am Dienstagnachmittag 29 Stationen vorübergehend geschlossen.
Shenzhen nur ein Teil der Coronawelle in China
Alle Bewohner der betroffenen Gebiete müssen sich einem täglichen Coronatest unterziehen. Die Bewohner Shenzhens außerhalb der durch den Lockdown eingeschränkten Regionen müssen weiterhin einen negativen Coronatest der letzten 24 bis 48 Stunden vorweisen können, um sich in der Stadt mit seinen mehr als 17 Millionen Einwohnern bewegen zu können.
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Die Regierung in Peking verfolgt nach wie vor eine strikte Null-Covid-Strategie. Der Ausbruch in Shenzhen gehört allerdings zu einer breiten Welle von Neuinfektionen in ganz China. Alle 31 Provinzen haben diesen Montag neue Coronafälle gemeldet. Einige Regionen wie etwa in Hebei und Liaoning nahe Peking haben strikte Lockdowns verhängt.
(fds)