Coronavirus: Homeoffice bei ESA und NASA, Flug zur ISS Mitte April

Die Coronavirus-Pandemie sorgt auch für erhebliche Einschränkungen bei Weltraumagenturen. Die konzentrieren sich auf die kritischen Tätigkeiten.

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Coronavirus: Homeoffice bei ESA und NASA, Flug zur ISS Mitte April

(Bild: ESA)

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Bei Europas Weltraumagentur ESA sollen nur noch jene Mitarbeiter direkt an den Standorten arbeiten, die für formell als kritisch eingestufte Tätigkeiten gebraucht werden. Alle anderen sollen so weit es geht, im Teleworking arbeiten, um "unnötige soziale Interaktionen" zu reduzieren und den maximalen Fokus auf kritische Aufgaben zu legen. Das teilte die ESA mit, die bereits am Freitag die Mitarbeiter aufgefordert hatte, möglichst im Homeoffice zu bleiben, um dazu beizutragen, die Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 zu verlangsamen. Außerdem wurde externen Besuchern – auch ESA-Mitarbeitern anderer Standort – der Zutritt zu ESA-Gebäuden untersagt.

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Seit diesem Schritt wurden nun in Staaten wie Frankreich, Spanien und den Niederlanden noch einmal drastischere Maßnahmen verhängt und vor allem auch innereuropäische Grenzen geschlossen. Die Weltraumagentur hatte sich demnach darauf vorbereitet und kritische Aufgaben sowie die nötigen Ressourcen identifiziert, die unbedingt sichergestellt werden müssen. "Gesundheit und Wohlergehen unserer Mitarbeiter, ihrer Familien und deren Umfeld bleiben meine oberste Priorität", versicherte ESA-Chef Jan Wörner. "Gleichzeitig müssen wir aber die Kernaufgaben der Agentur sicherstellen", ergänzte er. Deren ununterbrochene Fortführung sei eine weitere Priorität.

Ähnlich geht auch die NASA vor, bei der bereits eine "begrenzte Zahl von Mitarbeitern" positiv auf COVID-19 getestet wurde und eine weitere Ausbreitung unterbunden werden soll. Deswegen wurden nun alle Angestellten und Auftragnehmer aufgefordert hat, aus dem Homeoffice zu arbeiten. Die US-Weltraumagentur hat für alle Einrichtungen Stufe 3 des vierstufigen "Response Frameworks" verhängt. Demnach ist unentbehrliches Personal vor Ort erlaubt, der Rest soll von zu Hause arbeiten. Unentbehrliche Reisen zur Sicherstellung von Missionen sind demnach noch erlaubt. Die sich rasch entwickelnde Situation soll weiter beobachtet werden, heißt es von der Weltraumagentur noch.

Während alle anstehenden Starts von Europas Weltraumbahnhof in Kouru abgesagt wurden, hat die russische Raumfahrtagentur Roskosmos nun mitgeteilt, dass der geplante bemannte Start einer Sojus-Kapsel zur ISS am 9. April stattfinden soll. Medien wurden wegen der "epidemiologischen Situation" und dem in Kasachstan verhängten Ausnahmezustand aber von dem Start im Kosmodrom Baikonur ausgeschlossen. Zur Internationalen Raumstation fliegen sollen dann die Kosmonauten Anatoli Iwanischin und Iwan Wagner sowie der US-Astronaut Christopher Cassidy. Der Start soll live im Netz gestreamt werden.

(mho)