Dell zieht sich vollständig aus Russland zurück

Der US-Hardwarehersteller Dell schließt sich den Firmen an, die sich nach dem Einmarsch der russischen Armee ins Nachbarland Ukraine zurückgezogen haben.

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(Bild: photomatika/Shutterstock.com)

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Der Computerhersteller Dell zieht sich vollständig aus Russland zurück. Die Firma hatte bereits zu Mitte August sämtliche Büros in dem Land geschlossen und alle Geschäftstätigkeiten eingestellt. Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte den Schritt gegenüber Reuters. Damit schließt sich Dell den zahlreichen Firmen weltweit an, die sich nach dem Einmarsch der russischen Armee ins Nachbarland Ukraine und im Zuge der nachfolgenden Sanktionen westlicher Staaten aus Russland zurückgezogen haben.

Bereits Ende Februar, unmittelbar nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine, stoppte das US-Unternehmen Dell Technologies alle Verkäufe und den Kundendienst in Russland, Belarus und in den von der Ukraine abgespaltenen Gebieten Donezk und Luhansk, zitiert Reuters den Dell-Sprecher. Die von Russland 2014 annektierte Halbinsel Krim hatte Dell bereits in demselben Jahr aufgrund eines Embargos von seinem Geschäft ausgeschlossen. Im Februar habe das Unternehmen zunächst abgewartet und die Situation beobachtet, sagte der Firmensprecher. Insbesondere das Servergeschäft Dells ist in Russland bedeutsam.

In russischen Branchendiensten war vor kurzem bekannt geworden, dass Dell sich komplett aus Russland zurückziehen und alle Angestellten entlassen werde. Dell führte in Sankt Petersburg ein Büro für Softwareentwicklung und in Moskau ein Zentrum für Big Data-Technologie.

Russlands Industrieminister Manturov sagte zu den Schließungen Mitte August, die meisten der in Russland für Dell arbeitenden Ingenieure und Entwickler hätte bereits neue Jobangebote erhalten. Diese stammten von russischen Firmen und böten ein vergleichbares Gehalt, ergänzte der Vizeminister für Industrie und Handel der russischen Nachrichtenagentur Tass.

Nach dem Beginn des Kriegs Russlands gegen die Ukraine hatten sich rasch zahlreiche Unternehmen aus Russland zurückgezogen, darunter etwa die Kreditkartenfirmen Mastercard und Visa, der Zahlungsdienstleister Paypal sowie die großen IT-Konzerne Microsoft und Intel.

(tiw)