Desktop-PCs ab 2015 mit DDR4-Hauptspeicher

Aus geheimen Intel-Roadmaps sind neue Details zu kommenden Prozessoren und Chipsätzen für Desktop-Rechner bekannt geworden, unter anderem zu DDR4-SDRAM und SATA Express.

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Intel-Chef Brian Krzanich persönlich hat schon verraten, dass es von den für 2014 versprochenen "Broadwell"-Prozessoren Versionen geben soll, die pinkompatibel zu heutigen Haswell-Chips sind. Noch ist aber nicht offiziell klar, welche Plattformen er meint – alle LGA1150-Mainboards oder nur welche für Server oder gar nur die Mobilprozessoren mit Steckfassungen? Klar ist jedenfalls, dass 2014 die ersten 14-Nanometer-Prozessoren kommen, eben als Broadwell-Chips. Außerdem weiß man schon, dass auf den Broadwell-"Tick" die zweite 14-nm-Generation Skylake als "Tock" folgen soll, also eine stärker überarbeitete Mikroarchitektur, möglicherweise mit AVX512. Das dürfte dann 2015 passieren, dann wird mit Goldmont auch der Nachfolger der Silvermont-Atoms erwartet, die gerade als Bay Trail und Avoton gestartet sind.

2014 sind anscheinend bloß wenige Broadwell-Chips für Desktop-Rechner geplant, 2015 kommt dann Skylake mit DDR4-Hauptspeicher.

Aus geheimen Präsentationen sickern derweil immer mehr Informationen zu Intels Plänen für Desktop-Rechner in den Jahren 2014 und auch schon 2015 durch. Die neuen Chipsätze der Serie 9 (Wildcat Point) sollen nach Informationen von VR-Zone etwa mit einem Treiber für Intels Rapid Storage Technology (RST 13) kommen, der PCI-Express-SSDs unterstützt, also wohl auch SATA Express mit NVMe und nicht bloß AHCI. Im Wesentlichen soll dieser "Haswell Refresh" dann weiterhin mit Haswell-Prozessoren arbeiten, also sicherlich LGA1150-Mainboards – ähnlich, wie es bei LGA1155 mit Serie 6 und Serie 7 war. Doch als Sahnehäubchen ist wohl ein Broadwell-K geplant, also ein Quad-Core mit unbeschränktem Multiplikator.

Die gerade mit dem eigentlich selbst veralteten Ivy Bridge-E modernisierte LGA2011-Plattform für Single-Socket-Workstations und High-End-Desktops (HEDT) soll spät im Jahr 2014 auslaufen, dann kommt Haswell-E für Mainboards mit der Fasung LGA2011-3 und dem Chipsatz X99. Hier ist dann erstmals DDR4-SDRAM für Desktop-Rechner geplant – möglicherweise erscheinen im gleichen Zeitraum die ersten Haswell-EP-Plattformen mit DDR4 für Server. Weil die LGA2011-Plattform aber teuer ist, geht es mit DDR4 im Desktop-PC erst einmal langsam los. Haswell-E bringt gemäß den Spekulationen endlich acht Kerne auch für Desktop-Rechner.

Samsung hat schon 2012 ein 16-GByte-RDIMM mit DDR4-SDRAMs gezeigt, es gehört zur Geschwindigkeitsklasse PC4-17000R.

(Bild: Samsung)

2015 steht dann eine Skylake-Plattform mit neuer Prozessorfassung und DDR4-SDRAM für die PC-Mittelklasse an. Wie der maximale Speicherausbau dort zu bewerkstelligen ist, lässt sich noch nicht sagen. Nach bisherigen Informationen sollen ungepufferte DDR4-Speichermodule nur einzeln an einem Speicherkanal laufen (1 DIMM per Channel, 1DPC).

Um mehr als eine Fassung bestücken zu können, sind folglich Registered DIMMs (RDIMMs) oder Load-Reduced-(LR-)DIMMs nötig – wie heute bei Server- und Workstation-Mainboards mit drei Steckfassungen (3DPC) pro RAM-Kanal. 32 GByte Hauptspeicher dürften bei zweikanaligen DDR4-Systemen aber auch mit zwei UDIMMs möglich sein, weil DDR4-SDRAM wohl auch in Form von 8-GBit-Chips gefertigt werden wird. Bisher sieht es so aus, als würden 8-GBit-Chips mit DDR3-Technik die Ausnahme bleiben, also etwa nur als LPDDR3-Version kommen. (ciw)