Positive Geschäftsentwicklung: Deutsche Telekom steigert Kundenzahl

Die Deutsche Telekom gewinnt in den USA, Deutschland und Europa immer mehr Kunden hinzu. Der Gesamtumsatz zieht um knapp 6 Prozent an.

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(Bild: Iven O. Schloesser/Shutterstock.com)

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Die Deutsche Telekom hat im zweiten Geschäftsquartal 2022 die Anzahl seiner Kunden gesteigert. An Vertragskunden konnte der Konzern in Deutschland rund 194.000 im Vergleich zum Vorquartal hinzugewinnen. Das teilte die Telekom am Donnerstag mit. Beim Umsatz ging es im Jahresvergleich um 5,9 Prozent nach oben. 28,2 Milliarden Euro stehen für das abgelaufene Jahr in den Büchern. Das bereinigte EBITDA AL stieg um 5 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro an. Unter dem Strich steht ein bereinigter Konzernüberschuss von 2,4 Milliarden Euro und damit ein deutliches Plus von 15,7 Prozent.

Bei T-Mobile US sanken die Umsätze im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,1 Prozent auf rund 19,8 Milliarden US-Dollar, etwa 19,23 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA Al beträgt mit einem Minus von 2,4 Prozent 6,7 Milliarden Dollar. Als Grund für den Umsatzrückgang nennt die Telekom das Geschäft mit dem Endgeräte-Leasing, ein Geschäftsmodell, das noch durch die Sprint-Übernahme übrig geblieben ist und nun nach und nach eingestellt wird. Ohne diesen Einfluss stieg der Gewinn organisch um 10,4 Prozent an.

Positiv fällt die Gewinnung neuer Vertragskunden aus. T-Mobile US gelang es, im Mobilfunkbereich 1,7 Millionen Vertragskunden hinzuzugewinnen, wie die Telekom ausweist. Das seien mehr, als die US-Mitbewerber AT&T und Verizon zusammen von ihrem Angebot überzeugen konnten. In den USA hat T-Mobile US nun insgesamt 110 Millionen Kunden. Innerhalb eines Jahres konnten demnach 5,2 Millionen Kunden hinzugewonnen werden.

Die Fusion mit Sprint kommt T-Mobile US weiterhin zugute. 2022 sollen die dadurch erzeugten Synergieeffekte mit bis zu 5,6 Milliarden Dollar rund 200 Millionen Dollar höher ausfallen als bisher angenommen. Das bereinigte EBITDA AL soll dann 22,7 Milliarden Euro betragen. Bisher wurde von 22,3 Milliarden Euro ausgegangen. T-Mobile US erwartet auch eine weitere Steigerung der Vertragskundenzahl. Sie soll um 600.000 auf maximal 6,3 Millionen ansteigen, so die Voraussage.

In Deutschland stiegen die Umsätze um 2,7 auf 6,1 Milliarden Euro an. Das EBITDA AL liegt mit einer Steigerung von 3,1 Prozent jetzt bei 2,4 Milliarden Euro. Die verbraucherfreundlichen Kündigungsregeln durch die TKG-Novelle haben sich bei der Telekom offenbar nicht negativ ausgewirkt. So wuchsen die Service-Umsätze um 2,6 Prozent. Rund 194.000 neue Vertragskunden verzeichnete die Telekom.

Die Anzahl der Breitbandanschlüsse konnte die Telekom ebenfalls um 0,3 Prozent auf rund 14,58 Millionen ausbauen. Der Löwenanteil davon geht auf das Konto von Glasfaseranschlüssen. 10,8 Millionen entfallen hierauf, eine Steigerung um 2,4 Prozent. Ebenfalls positiv entwickelte sich der TV-Bereich mit 4,04 Millionen. Rückläufig sind dagegen Festnetzanschlüsse, die um 0,2 Prozent auf 17,44 Millionen zurückgingen.

Das Europageschäft läuft für die Telekom weiterhin gut – zumindest organisch betrachtet. Hier stiegen die Umsätze um 4,2 Prozent an. Allerdings riss der Verkauf des rumänischen Festnetzgeschäfts ein Loch in die Kasse. Entsprechend fällt der Gesamtumsatz um 2,7 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Aber auch in Europa stieg die Anzahl der Mobilfunkvertragskunden an. 243.000 Neukunden kamen hinzu, die Zahl Breitbandkunden stieg um 70.000, bei den Produkt-Bundles aus Festnetz- und Mobilfunk sind es 186.000 Neukunden.

Das Systemgeschäft von T-Systems liegt mit einem Gesamtumsatz von 1,005 Milliarden Euro 0,1 Prozent niedriger als im Vergleichsquartal. Die Auftragseingänge sanken auf 930 Millionen Euro, im Vorjahresquartal waren es noch rund 1,13 Milliarden Euro. Beim bereinigten EBITDA gibt es jedoch einen Anstieg um 10 Millionen auf 82 Millionen Euro.

Im Segment Group Development gingen die Umsätze deutlich von 780 Millionen Euro auf 291 Millionen Euro zurück. Das bereinigte EBITDA AL schrumpfte um 48,8 Prozent auf 164 Millionen Euro. Nach Angaben der Telekom geht der Verlust auf den Verkauf von T-Mobile Netherlands zurück.

Das darin ebenfalls enthaltene Funkturmgeschäft GD Towers, von dem die Telekom 51 Prozent der Anteile verkaufen will, legte organisch um 4,6 Prozent auf 285 Millionen Euro zu. Das bereinigte EBITDA AL schließt organisch mit 174 Millionen Euro ab.

Ähnlich zufrieden, wie Telekom-Chef Tim Höttges, sehen offenbar auch Investoren die vorgelegten Geschäftszahlen: Am Donnerstagmorgen zog der Aktienkurs kurz nach Börsenöffnung leicht auf 19,07 Euro an, über ein Prozent mehr als noch am Vortag.

(olb)