Discounter Netto führt kassenloses Einkaufen in erster Filiale ein

In München hat der Lebensmitteldiscounter eine Filiale so ausgerüstet, dass die sie Kundschaft ohne herkömmlichen Bezahlvorgang mit den Waren verlassen kann.

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Für das Einkaufen ohne Kasse braucht die Kundschaft Smartphones und eine App.

(Bild: Netto)

Lesezeit: 2 Min.

In München-Schwabing hat der Discounter Netto die erste Filiale eröffnet, in der die Kundschaft die Waren nicht auf ein Laufband legen muss und die ihr das Geld automatisch abknöpft. Netto sieht sich als erster weltweit Lebensmitteldiscounter, der diese Pick&Go genannte Technik testet.

Der Discounter nennt es "autonomes Einkaufen", doch komplett autonom ist es nicht. Die Kundschaft muss immer noch selbst die Waren in ihre Tasche stopfen. Vorher öffnet sie beim Betreten der Filiale die Netto-App und wird automatisch in die neue Pick&Go-Funktion eingeführt. Wenn die Kundinnen und Kunden bereits die Bezahlfunktion der Netto-App eingerichtet haben, checken sie sich über einen QR-Code-Scan an einem Gate für den Pick&Go-Service ein, sammeln die Waren ein und verlassen die Filiale mit einem erneuten QR-Code-Scan durch einen gesonderten Ausgang. Der Einkaufsbetrag wird über die in der App hinterlegte Zahlungsart automatisch abgezogen.

Damit die eingekauften Waren erfasst und den jeweiligen Kundinnen und Kunden zugeordnet werden, sind die Regale und Decken der Filiale mit Sensoren von Trigo Vision ausgerüstet. Die Technik sei DSGVO-konform, schreibt Netto, denn es würden keine Gesichter erfasst, die Bewegungsdaten der Kundschaft bleibe anonym und es würden keine biometrischen Daten gespeichert.

In der Netto-Filiale in München-Schwabing sollen aber nicht nur Menschen mit Smartphone einkaufen können. In der 220 m2 großen Test-Filiale ist weiterhin der herkömmliche Einkauf möglich. Insgesamt betreibt der Discounter mit 84.000 Beschäftigten 4260 Filialen.

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Netto mag der erste Lebensmitteldiscounter sein, der Pick&Go einsetzt, er ist aber nicht der erste Supermarkt überhaupt in Deutschland. In der Kölner Zeppelinstraße betreibt der Einzelhändler Rewe seit Ende Oktober eine Filiale mit kassenlosem Einkaufen, auch dort wird Trigo-Technik eingesetzt. Ebenso wie bei Netto gibt es dort auch hybrides Einkaufen, das heißt neben dem Expressausgang gibt es weiterhin die traditionellen Kassen, an denen Menschen die Ware scannen und das Geld kassieren. Trigo Vision weist außerdem noch Aldi, Shufersal und Tesco als Lebensmittelhändler aus, die Technik des Unternehmens verwenden.

(anw)