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DisplayPort 2.1: USB-C-Bildübertragung verbessert

Mark Mantel

(Bild: Barry Paterson/Shutterstock.com)

Der DisplayPort 2.0 mit Verbesserung wird zur Version 2.1. AMD könnte mit der Radeon-Serie RX 7000 die ersten kompatiblen Grafikkarten vorstellen.

Die Video Electronics Standards Association (VESA) hat den DisplayPort-2.1-Standard finalisiert. Er stellt ein Update zur bisherigen 2.0-Version dar, das insbesondere das Zusammenspiel mit dem USB-Typ-C-Anschluss und dem USB4-Protokoll verbessern soll.

In der Mitteilung führt die VESA aus [1]: "DisplayPort 2.1 wurde enger an die USB-Typ-C-Spezifikation und die USB4-PHY-Spezifikation angepasst, um einen gemeinsamen PHY für DisplayPort und USB4 voranzubringen." PHY meint den Physical Layer, also die Controller für die Datenübertragung. Die Neuerungen betreffen somit hauptsächlich Hersteller – beim praktischen Einsatz ändert sich kaum etwas.

Einzig ein neues Bandbreiten-Management-Feature soll die Nutzung der vorhandenen Übertragungsrate verbessern, wenn ein DisplayPort-Signal über eine USB4-Verbindung getunnelt wird, zusammen mit einem Datensignal. Davon profitiert auch Thunderbolt 4, der sich eine gemeinsame Basis mit USB4 teilt [2]. Alle bisher DisplayPort-2.0-zertifizierten Produkte sollen derweil die Anforderungen für DisplayPort 2.1 erfüllen. Auch entsprechend zertifizierte Kabel [3] lassen sich weiternutzen.

Bisher fristet DisplayPort 2.0/2.1 allerdings noch ein Nischendasein – AMDs Mobilprozessoren Ryzen 6000H und Ryzen 6000U etwa beherrschen DisplayPort 2.0 [4] in der UHBR10-Konfiguration. UHBR steht für Ultra-High Bit Rate, die 10 für 10 Gbit/s pro Verbindungs-Lane. DiplayPort nutzt vier Lanes, was 40 Gbit/s ergibt; knapp 39 Gbit/s sind für die Bildübertragung nutzbar. Verglichen mit DisplayPort 1.4 entspricht das einer fast 50-prozentigen Steigerung, HDMI 2.1 hingegen ist mit 48 Gbit/s etwas flotter.

DisplayPort 2.0/2.1 sieht darüber hinaus einen UHBR20-Modus mit einer Übertragungsrate von 80 Gbit/s vor. Das reicht für 8K- und 10K-Auflösungen mit 60 Hertz – die visuell weitgehend verlustfreie Komprimierungstechnik Display Stream Compression (DSC) kann die Auflösung und Bildwiederholrate weiter erhöhen.

Gerüchten zufolge beherrschen AMDs kommenden Gaming-Grafikkarten Radeon RX 7000 diesen UHBR20-Modus. Erste Hinweise darauf fanden sich in Linux-Patches vom vergangenen Mai [5]. Nvidias -RTX-4000-Grafikkarten wie die GeForce RTX 4090 [6] begnügen sich dagegen weiterhin mit DisplayPort 1.4. DP-2.0-kompatible Monitore hat bisher noch kein Hersteller vorgestellt – laut VESA gibt es inzwischen aber entsprechend zertifizierte Display-Elektronik.

(mma [7])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-7311605

Links in diesem Artikel:
[1] https://vesa.org/featured-articles/vesa-releases-displayport-2-1-specification/
[2] https://www.heise.de/hintergrund/Superschnelles-USB-Was-USB-3-2-Gen-2x2-USB4-und-Thunderbolt-bringen-7240093.html
[3] https://www.heise.de/news/DisplayPort-2-0-8K-Monitorkabel-mit-neuer-Zertifizierung-6529440.html
[4] https://www.heise.de/news/DisplayPort-2-0-AMD-hat-die-erste-zertifizierte-Hardware-7089830.html
[5] https://lists.freedesktop.org/archives/amd-gfx/2022-May/079617.html
[6] https://www.heise.de/news/GeForce-RTX-4090-Die-erste-Grafikkarte-fuer-4K-Gaming-mit-Raytracing-7305374.html
[7] mailto:mma@heise.de