Donnerstag: Breitbandausbau hinter dem Plan zurück, Schweden baut Atomkraft aus

Breitband weiterhin nicht für alle + Schweden setzt auf Atomkraft + KI veröffentlicht Bücher + Werbepost von 1N Telecom + Digitalisierung der Bundeswehr

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Breitbandausbau Spleißen, dazu Text: DONNERSTAG Breitbandausbau, Atomkraft, KI-Urheberschaft, 1N Telecom & Bundeswehr

(Bild: Kristina Beer / heise online)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Vor fünf Jahren sollte die flächendeckende Breitbandversorgung mit 50 Mbit/s in Deutschland stehen. Inzwischen sind solche Anschlüsse immerhin für 95 Prozent der Haushalte verfügbar, aber nicht nur beim Breitbandausbau hinkt Deutschland hinter dem selbst gesteckten Zeitplan hinterher. In Schweden will die Regierung gesetzliche Hürden beseitigen, um die Atomkraft im Land deutlich ausbauen zu können. Und eine US-Autorin entdeckte Werke unter ihrem Namen bei Amazon. Das Problem: Die stammen wohl aus einer KI – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Vor beinahe zehn Jahren verabschiedete der Deutsche Bundestag eine Initiative, die Breitbandversorgung bundesweit zu verbessern. Das Ziel: Bis 2018 flächendeckende Versorgung mit mindestens 50 MBit/s zu erreichen. Sie wolle eine "dynamische Entwicklung verfügbarer Bandbreiten ermöglichen" und "eine digitale Spaltung zwischen Ballungszentren und ländlichen Räumen" vermeiden, hieß es damals vonseiten der regierenden Großen Koalition. Fünf Jahre nach Ablauf der selbst gesteckten Frist haben knapp 95 Prozent der deutschen Haushalte theoretisch Zugang zu Festnetzanschlüssen mit mindestens 50 Mbit/s Download-Bandbreite, aber 95 sind eben nicht 100 Prozent. Auch bei der Gigabitstrategie zur Versorgung mit Glasfaser und 5G ist Deutschland in Verzug. Breitbandausbau: In Deutschland ist noch immer nicht 2018

Rolle rückwärts: Im Jahr 1980 hat Schweden nach einem Referendum beschlossen, den Betrieb bestehender und den Bau neuer Atomreaktoren bis 2010 einzustellen. Damals waren sechs Reaktoren in Betrieb. Die Debatte über die Atomkraft endete damit in Schweden nicht. Im Juni 2010 stimmte das Parlament mit knapper Mehrheit dafür, das Ausstiegsgesetz im Grundsatz aufzugeben, den Anteil der Atomenergie aber zu begrenzen. Im Herbst 2022 einigten sich die konservative Regierung und die rechtspopulistischen Schwedendemokraten darauf, die Atomkraft auszubauen. Und das geschieht nun. Der Klimawandel erfordere es, die Stromproduktion zu verdoppeln, sagt die Regierung. Sie will bis 2045 neue AKWs bauen. Schweden will Atomkraft stark ausbauen

Die Überraschung war groß: Die bekannte US-Autorin Jane Friedman, die mehrere Ratgeber für Autoren und Autorinnen veröffentlicht hat, stieß bei Amazon und Goodreads auf mehrere Bücher als deren Verfasserin sie angegeben ist. Doch die Werke stammen wohl von einer Künstlichen Intelligenz. Weder auf Amazon noch auf Goodreads gelang es Friedman nach eigenen Angaben zunächst, die Entfernung der Werke zu erreichen. Die Plattformen scheinen unvorbereitet auf das Problem der KI-Urheberschaft. ChatGPT in Verdacht: US-Autorin findet Werke unter ihrem Namen bei Amazon

Zahlreichen Verbraucherinnen und Verbrauchern flattert dieser Tage Werbepost ins Haus. Darin preist das Düsseldorfer Unternehmen 1N Telecom einen DSL-Tarif oder kostenlose Festnetztelefonate zu Mobilfunknummern an. Die Briefe sind persönlich adressiert und enthalten die Nummer des aktuellen Anschlusses der Betroffenen bei der Deutschen Telekom. Kunden der Deutschen Telekom unterschrieben das Angebot in dem Glauben, nur einen Tarifwechsel vorzunehmen, warnen Verbraucherschützer. Beim Versuch, zurück zur Telekom zu wechseln, kommt es für manche noch dicker. Telekom-Vertragswechsel: Verbraucherschützer warnen vor 1N Telecom

Die veränderte Sicherheitslage stellt die Bundeswehr vor große Herausforderungen. Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Cyberangriffe werden IT-Sicherheit und damit die Digitalisierung zu immer wichtigeren Themen für die Armee. Aus dem 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen Bundeswehr, das Bundeskanzler Olaf Scholz kurz nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine im vergangenen Februar zur Auf- und Ausrüstung der Bundeswehr auf den Weg gebracht hatte, sind mehrere Milliarden Euro für Digitalisierung und Kommunikation vorgesehen. Der wichtigste IT-Partner der Bundeswehr veröffentlichte nun seine Vergabe-Roadmap 2023-28 und kündigte an, rund vier Milliarden Euro für Aufträge an die Wirtschaft auszugeben. Digitalisierung der Bundeswehr: BWI vergibt rund vier Milliarden Euro

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(akn)