ESA plant Kommunikations- und Navigationssatelliten um den Mond

Die Rückkehr von Menschen zum Mond steht bevor. Damit die Besuche diesmal auf Dauer sind, will die ESA dort Kommunikations- und Navigationsnetze aufspannen.

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(Bild: ESA / P. Carril)

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Die ESA will ein Kommunikations- und Navigationsnetzwerk um den Mond aufspannend und hat nun zwei Firmengruppen beauftragt, Konzepte dafür zu entwickeln. Angesichts diverser geplanter Missionen zum Mond will die Europäische Weltraumagentur damit ihren Beitrag dazu leisten, dass es nicht bei einmaligen Flügen bleibt, sondern eine permanente Präsenz auf dem Mond eingerichtet werden kann.

Wenn Erkundungsgeräte, Raumfahrzeuge und andere Missionen nicht mehr auf eigene Technik zur Positionsbestimmung und zur Kommunikation mit der Erde angewiesen seien, bliebe mehr Platz für andere Technik oder die Kosten könnten spürbar gesenkt werden, begründet die ESA den Schritt. Wenn für die Kommunikation und Positionsbestimmung gesorgt ist, können außerdem mehr ESA-Mitgliedsstaaten eigene Mondmissionen durchführen.

Schon seit Jahren prüft die ESA im Rahmen einer Initiative namens "Moonlight", was für die künftige Erkundung des Mondes besonders wichtig ist. Dabei hatten sich Satellitennetzwerke für Kommunikation mit der Erde und zur Ortsbestimmung als besonders Priorität herausgeschält. Wenn solche in Betrieb wären, könnten Raumsonden überall landen, Teleskope auf dem Mond eingerichtet werden – auch auf der erdabgewandten Site. Die ESA spekuliert sogar über VR-Anwendungen, bei denen Mond-Rover live von der Erde aus gesteuert werden könnten. Wie die dafür nötigen Satellitennetze aussehen könnten, sollen nun zwei Firmengruppen um das britische Unternehmen Surrey Satellite Technology Limited und um Telespazio aus Italien ausarbeiten.

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Wie nah wir einer Rückkehr zum Mond in großem Umfang tatsächlich sind und wie realistisch die vielen aktuellen Pläne sind, muss sich aber erst noch zeigen. Die ESA verweist zur Vorstellung des neuesten Teils der Initiative Moonlight einmal mehr auf die Beteiligung am Artemis-Programm der NASA. Das sieht die bemannte Rückkehr zur Mondoberfläche für das Jahr 2024 vor, aber daran gibt es inzwischen erhebliche Zweifel. Trotz immenser Kostensteigerungen dürfte der Zeitplan schon nicht mehr zu halten sein. Gleichzeitig gibt es nicht nur Pläne staatlicher Weltraumagenturen für Mondmissionen, das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX hat bereits den ersten Passagier für einen geplanten Flug um den Erdtrabanten. Das Raumschiff dafür ist noch nicht fertig.

(mho)