EU will Internet für Schulen und billigere Netz-Zugänge

Bis Ende 2001 sollen alle europäischen Schulen im Internet sein. Außerdem möchte die EU den Internet-Zugang für alle verbilligen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 33 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Kuri

Bis Ende 2001 will die Europäische Union alle Schulen in Europa ins Internet bringen. Darauf legten sich die Staats- und Regierungschefs heute auf ihrem Sondertreffen zur Beschäftigungs- und Sozialpolitik in Lissabon fest. Von dieser Entscheidung, die in dem Schlussdokument des Gipfels enthalten ist, würden rund 10 Millionen Schüler in Deutschland und 80 Millionen in der gesamten EU profitieren. Zusätzlich sollen auch die Lehrer für den Umgang mit dem Internet im Schulunterricht ausgebildet werden.

Die unter dem Titel "Informationsgesellschaft für alle" gefassten Beschlüsse des Gipfels sehen neben dem Internet-Zugang für alle Schulen auch einen größeren Wettbewerb bei den Telefon-Ortsnetzen noch für dieses Jahr vor. Ziel sei es, die Kosten für die Internet-Nutzung wesentlich zu verbilligen. Für ein stärkeres Wachstum, größere Wettbewerbsfähigkeit sowie mehr Arbeitsplätze müssen Unternehmer und Bürger Zugang zu einer kostengünstigen Kommunikations-Infrastruktur bekommen, heißt es in den Schlussfolgerungen von Lissabon.

Bereits gestern hatte während des EU-Treffens der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder gefordert, private Internet-Zugänge sollten so rasch wie möglich preisgünstig bis kostenlos werden. Auf dem Treffen hatten die EU-Regierungschefs angekündigt, die EU wolle durch E-Commerce und Internet die USA als führende Wirtschaftsmacht der Welt überholen.

Niemand dürfe von Informationen ausgeschlossen werden, erklärten die Teilnehmer des Gipfeltreffens. Nur mittels günstiger Bedingungen für den elektronischen Handel und das Internet könne die Europäische Union den Anschluss an ihre Konkurrenten, vor allem die USA, schaffen. Kostengünstige, untereinander verbundene Hochgeschwindigkeitsnetze für den Internet-Zugang in allen 15 EU-Ländern wollen die Staats- und Regierungschefs laut ihren Beschlüssen ebenfalls aufbauen. "Ein vollständig integrierter und liberalisierter Telekommunikationsmarkt sollte bis 2001 vollendet sein", heißt es in der Abschlusserklärung. (jk)