Ein Drittel des Bestands: Hertz will 20.000 Elektroautos wieder verkaufen

Als Hertz angekündigt hat, 100.000 Tesla zu kaufen, musste Elon Musk die Euphorie bremsen. Hertz hat das nie wahr gemacht, jetzt werden die E-Autos verhökert.

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Tesla vor Hertz-Filiale

(Bild: Hertz)

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Hertz will im Laufe des Jahres 20.000 Elektroautos verkaufen und dafür Abschreibungen in Höhe von insgesamt 245 Millionen US-Dollar in Kauf nehmen. Das betrifft etwa ein Drittel der eigenen E-Auto-Flotte, die vor allem aus Tesla- und Polestar-Fahrzeugen besteht. Gegenüber der US-Börsenaufsicht begründet der Autovermieter die Entscheidung mit höheren Kosten für Reparaturen und Beschädigungen. Dabei hatte das Unternehmen erst im Herbst 2021 angekündigt, 100.000 Tesla zu kaufen, das aber nie umgesetzt. Stattdessen werden die Fahrzeuge nun regelrecht verhökert, wie Branchenmagazine beobachtet haben. Teilweise soll mit dem Geld Ersatz mit Verbrennungsmotor beschafft werden.

Eigentlich hat Hertz angekündigt, dass die eigene Fahrzeugflotte bis Ende 2024 zu einem Viertel mit einem Elektromotor betrieben werden soll. Besonders viel Aufmerksamkeit hat die Ankündigung bekommen, in großem Umfang Tesla-Fahrzeuge zu bestellen. Das folgte auf die Insolvenz und einen Antrag auf Gläubigerschutz wegen eines "plötzlichen und dramatischen" Einbruchs bei Umsätzen und Buchungen im Zuge der Corona-Pandemie. Dank milliardenschwerer Finanzspritzen konnte der Bankrott abgewendet werden. Die Ankündigung hat dann dazu geführt, dass Teslas Marktwert erstmals eine Billion US-Dollar übertroffen hat. Aktuell ist Tesla rund 720 Milliarden US-Dollar wert.

Im April 2022 hat Hertz dann noch angekündigt, 65.000 Fahrzeuge der schwedischen Marke Polestar in die Mietwagenflotte aufnehmen zu wollen. Insgesamt waren also 165.000 Elektroautos geplant. Stattdessen kommt Hertz gegenwärtig lediglich auf rund 60.000 Elektroautos, das Ziel wurde also nicht einmal ansatzweise erreicht. Angesichts des nun publik gewordenen Plans, große Teile davon mit Verlust wieder abstoßen zu wollen, ist das Nichterreichen des Ziels für Hertz sogar von Vorteil. Sowohl der Aktienkurs des Autovermieters als auch der von Tesla ist in der Folge um mehr als 3 Prozent gefallen.

(mho)