Exaflops-Supercomputer Aurora: Alle(s) fertig, bis auf Intel

Wasserstandmeldung zum Supercomputer Aurora: Die Vorarbeiten sind abgeschlossen, nun könnten Intels Sapphire-Rapid-CPUs und Ponte-Vecchio-Beschleuniger kommen.

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Intel schreibt sich zwar "entschlossene Ausführung" (relentless execution) auf die Motto-Fahne, in der Praxis geht es aber in kleineren Schritten voran. Auch beim mehrfach verzögerten HPC- und Exascale-Vorzeigeprojekt Aurora sind die Fortschritte kleiner als erhofft. Der Aurora-Betreiber hatte aufgrund der Verzögerungen zwischenzeitlich sogar ein Übergangssystem mit Konkurrenzprodukten aufgestellt. Immerhin können sich Interessierte aus Wissenschaft und Industrie jetzt schon um Aurora-Rechenzeit bei den Argonne National Labs bewerben.

Aurora-Installation bei den Argonne National Labs

(Bild: Intel)

Auf der Hausmesse Intel Vision gab der Prozessorhersteller im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung bekannt, dass die Vorarbeiten für den Exascale-Supercomputer Aurora nun so gut wie abgeschlossen seien. Die Serverschränke sind aufgebaut und elektrisch validiert, Blade-Einschübe mit Storage-Komponenten seien auch bereits vorhanden, bestätigte Jeff McVeigh, Vice President Accelerated Computing Systems and Graphics (AXG) und General Manager Super Compute Group (SCG) in kleiner Runde gegenüber c't.

Die CPU-Zutat: Serverprozessoren der Sapphire-Rapids-Generation, hier in der Variante mit HBM-Stapelspeicher.

(Bild: c't)

Es fehlten lediglich noch das Herz und die Seele in Form der Rechenbeschleuniger Ponte Vecchio (PVC) und der Serverprozessoren Sapphire Rapids (SPR). Zumindest der größte Teil der über 60 000 Stück davon. Testschränke mit PVC und SPR hingegen seien bereits vorhanden und vor Ort.

Das sogenannte Software-Enablement hingegen laufe bereits seit einer Weile, so Raja Koduri, Executive Vice President and General Manager, Accelerated Computing Systems and Graphics Group, im Gespräch mit c't. Die für Software-Entwickler wichtige Stufe, bei der sie ihren Code an Eigenheiten der neuen Plattform anpassen, sei bereits gestartet, bevor PVC überhaupt verfügbar war. Dazu kamen die Arctic-Sound-GPUs in ihrer HPC-Version zum Einsatz und der so entstandene Code sei dank Intels OneAPI leicht auf Ponte Vecchio portierbar.

Rechenbeschleuniger: Die Ponte Vecchio genannten Compute-Ensembles steuern den Löwenanteil der Rechenleistung Auroras bei.

(Bild: c't)

Weitere Details zu Ponte Vecchio, Sapphire Rapids und Aurora wird es unter anderem auf der Keynote zur ISC High Performance 2022 geben, die vom 29. Mai bis 2. Juni in Hamburg stattfindet.

Da es auch beim ersten Exascale-Supercomputer mit AMD-Technik nicht rund läuft, ist weiterhin offen, ob die ersten Exascale-Systeme wirklich noch in diesem Jahr auf der Top500-Liste im November auftauchen werden oder ob sich zur Hamburger ISC einer der chinesischen Exascale-Rechner ans Licht der Top500-Öffentlichkeit traut.

Für Aurora bliebe dann immerhin noch der Titel des ersten Superrechners mit mehr als zwei Exaflops.

(csp)