Facebook wehrt sich gegen Vorwürfe: "Behördenanfragen oft fehlerhaft"

Nachdem Innenpolitiker Facebook dafür kritisiert haben, zu wenig bei Strafermittlungen zu kooperieren, geht das soziale Netzwerk in die Gegenoffensive.

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Facebook wehrt sich gegen Vorwürfe: "Behördenanfragen oft fehlerhaft"

(Bild: dpa, Armin Weigel)

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Von
  • dpa

Facebook hat Vorwürfe aus der Politik zurückgewiesen, nur zögerlich mit deutschen Sicherheitsbehörden zusammenzuarbeiten. Nicht nur im Zusammenhang mit den Attentaten in Würzburg, München und Ansbach habe das Unternehmen die Ermittlungsbehörden voll unterstützt. Allerdings seien etliche Behördenanfragen in anderen Fällen so fehlerhaft, dass sie nicht von Facebook bearbeitet werden könnten.

Sicherheitsbehörden und Strafverfolger in Deutschland stellten nach Angaben des Netzwerks im vergangenen Jahr insgesamt 5484 Anfragen an Facebook, darunter 3140 in der zweiten Jahreshälfte. In 554 Fällen wurde der Zugriff auf Inhalte beschränkt, weil er nach deutschem Recht wegen Volksverhetzung, Leugnung des Holocausts oder anderer Vorschriften verboten war.

Facebook betonte, in Bayern, anderen Bundesländern und auch Bundesbehörden habe das Unternehmen Ansprechpartnern gezeigt, wie sie erfolgreich Anfragen an das Netzwerk stellen können. Eine große Anzahl von Polizisten wisse allerdings nicht, wie sie eine erfolgreiche Meldung einreichen können. "Zusammen mit unseren Ansprechpartnern in den Strafverfolgungsbehörden arbeiten wir unermüdlich daran, das Verständnis für das korrekte Prozedere zu erhöhen."

Unterdessen unterstützte der Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, die Forderungen, die Kooperation zwischen den Netzwerken und Sicherheitsbehörden zu intensivieren. "Soziale Netzwerke sind ein wichtiges Kommunikationsmittel für Dschihadisten", sagte Maaßen der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post. "Daher ist eine enge Kooperation der Sicherheitsbehörden mit den Betreibern sozialer Medien notwendig." (anw)