"FineWoven" und mehr: Wie Apple seine Hüllen und Armbänder ökologisiert

Apple setzt bei iPhone 15, Apple Watch Series 9 und Co. auf mehr Nachhaltigkeit. Leder ist raus – auch wegen des Klimawandels.

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Apple Watch Series 9

Apple Watch Series 9 hier mit Nike-Armbändern, die aus (mehr) Recycling-Material bestehen.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Ja, der Name stimmt: Apples neuer, tierfreier Lederersatz trägt tatsächlich den etwas merkwürdigen Markennamen "FineWoven". Ein besonders feines Gewebe aus Kunststoff mit hohem Recycling-Anteil soll das sein und Apple betonte bei der gestrigen Keynote zum iPhone 15, dass die Umstellung viel mit Nachhaltigkeit und insbesondere dem Klimawandel zu tun hat. Denn: Nutzt man etwa ein Armband aus dem Material, soll eine Apple Watch Series 9 oder eine Apple Watch Ultra 2 inklusive von Apple eingekaufter CO₂-Zertifikate erstmals "net zero", also klimaneutral, sein. Leder mit seinem mächtigen CO₂-Fußabdruck kann da nicht mithalten.

Sogar Apples langjähriger Partner aus der Modeindustrie, Hermès, schwenkt bei seinem luxuriösen Apple-Watch-Zubehör weg von der Kuh. Künftig werden nur noch Textilien und Gummi verarbeitet, die handwerklich ausgefallenen (und sehr teuren) Leder-Armbänder oder AirTag-Hüllen verschwinden wie erwartet vom Markt. Auch bei Apples iPhone-Hüllen ist das große Aufräumen angesagt.

Der Hersteller hat bereits sein gesamtes Website-Angebot umgebaut. Hier gibt es jetzt nur noch Apple-Hüllen aus Silikon, durchsichtigem Kunststoff oder FineWoven, das Apple auf Deutsch "Feingewebe" nennt. Selbst die MagSafe-Kartenhülle für das iPhone ("Wallet") wurde entledert. Intern soll das Unternehmen bereits einen Abverkauf gestartet haben; wer unbedingt noch eine alte nichtvegane Hülle oder Zubehör haben möchte, wird es jedoch wohl noch eine ganze Weile im Handel finden.

Bei den Apple-Watch-Armbändern wurde ebenfalls umgebaut. Hier gibt es FineWoven-Modelle des Armbands mit Magnetverschluss und des "Modern Buckle" ("modernes Armband") in mehreren eher gedeckten Farben. Die Bänder für die Apple Watch Ultra wurden ebenfalls neu koloriert, sind materialtechnisch aber unverändert. Hier wurde eh nie Leder verwendet. Apple will aber mehr Recycling-Rohstoff nutzen. Viel davon gibt es auch bei den Sport-Loops und den Nike-Armbändern, die bunte Fäden und Partikel enthalten. Auch das dient der Klimaneutralität, so Apple.

Bei Hermès gibt es nun drei neue Armbänder ganz ohne Leder. Sie bestehen aus Twilltextil, Polyamid sowie Gummi und kosten jeweils schlappe 350 Euro. Allerdings gingen die früher verfügbaren Lederprodukte auch mal auf über 800 Euro hoch.

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(bsc)