Flugtaxis: Airbus, Deutsche Bahn und Telekom wollen Mobilität abheben lassen

Diverse Unternehmen und Forschungsinstitutionen wollen gemeinsam an der Zukunft der urbanen Mobilität forschen und diese so voranbringen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 24 Kommentare lesen

Computergenerierte Illustration eines eVTOL von Airbus.

(Bild: Airbus Helicopters)

Lesezeit: 3 Min.

eVTOL, elektrisch betriebene Fluggeräte, die senkrecht landen und starten können, werden längst entwickelt, doch im Regelbetrieb sind sie nirgends. Nun haben sich Unternehmen, Forschende und öffentliche Verwaltungen in der Air Mobility Initiative (AMI) zusammengefunden, um die urbane Luftfahrt voranzubringen. Daran beteiligt sind unter anderem Airbus, Deutsche Bahn, Deutsche Flugsicherung, Diehl Aerospace, Droniq, Flughafen München und die Deutsche Telekom.

In einem ersten Schritt will die AMI die technischen, infrastrukturellen, rechtlichen und gesellschaftlichen Voraussetzungen für den zukünftigen städtischen Luftverkehr angehen. Die darauf gewonnenen Erkenntnisse sollen in einem Pilotprojekt unter realen Bedingungen mit elektrisch angetriebenen Senkrechtstartern umgesetzt werden.

Die vom Freistaat Bayern und vom Bund mit 41 Millionen Euro geförderte AMI will für insgesamt 86 Millionen Euro Forschungsprojekte aufsetzen, die sich um Belange in den Bereichen "elektrisches Luftfahrzeug", "Luftverkehrsmanagement" und die Infrastruktur am Boden kümmern soll. Beteiligt ist auch die Stadt Ingolstadt, in der seit Januar dieses Jahres an AMI-Projekten gearbeitet wird, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Testflüge der AMI sollen in der dortigen Region absolviert werden, die zuvor schon als "Modellregion" ausgesucht worden war.

Für das elektrisch angetriebene Luftfahrzeug ist Airbus mit Diehl Aerospace, der Universität Stuttgart und weiteren Partnern verantwortlich. Hier sollen Komponenten und Systeme für den CityAirbus NextGen entwickelt werden. Airbus arbeitet schon länger an einem Flugtaxi; im Oktober 2020 dementierte das Unternehmen Berichte, das Projekt solle beendet werden.

Der Bereich "Luftverkehrsmanagement" beschäftigt sich mit dem sicheren und effizienten Flug der Vehikel auf ihrer Route inner- und außerhalb von Städten. Dieser Bereich wird zusammen mit Droniq, Airbus, f.u.n.k.e. Avionics, SkyFive, brigkAIR, DFS, Deutsche Telekom, Universitäten aus München und Hamburg und weiteren Partnern betrieben.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier eine externe Umfrage (Opinary GmbH) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Opinary GmbH) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

In dem "Vertiport" genannten Bereich geht es um die Start- und Landeplätze für das eVTOL und deren Stadt- sowie Flughafenintegration und die Verbindung zu anderen Verkehrsmitteln. Hier sind Flughafen München, Deutsche Bahn, Bauhaus Luftfahrt, Flughafen Nürnberg, Universitäten und Hochschulen aus Ingolstadt und München und weitere Partner zuständig.

An der Universität Stuttgart wollen sich Forschende unter anderem dem Flugkomfort widmen. Da Flugtaxis innerstädtisch fliegen sollen, sei mit Turbulenzen zu rechnen, heißt es aus Stuttgart. Niederfrequente Flugbewegungen können schnell zu Kinetose führen, vergleichbar mit der Seekrankheit. In diesem Feld wird in Stuttgart geforscht, indem Seilroboter Flugbewegungen nachbilden.

Insgesamt wolle die AIM "verschiedene Elemente eines solchen Verkehrssystems in realitätsnahen Projekten untersuchen, um ein genaues Bild von den technischen und regulatorischen Anforderungen zu gewinnen", erläutert AIM-Leiter Andreas Thellmann. "Der elektrische Luftverkehr kann eine Erweiterung leisten zu dem öffentlichen Nahverkehr, Flughäfen und zeitkritische Anwendungen, der Service wird umweltfreundlich, leise und sicher sein."

(anw)