Folding@home bald auch mit Nvidia-GPU-Beschleunigung

Von der Distributed-Computing-Software Folding@home soll bald eine öffentliche Beta-Version erscheinen, die außer von AMD/ATI- auch von Nvidia-Grafikkarten profitiert.

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Mit der Folding@home-Software der Universität Stanford können Privatleute ihre PCs und Spielkonsolen in den Dienst der (Protein-)Forschung stellen: Folding@home nutzt freie Rechenleistung, etwa in Arbeitspausen, um kleinere Teilaufgaben großer Forschungsprojekte zu berechnen.

Folding@home-Clients zur Installation auf dem heimischen Rechner gibt es in zahlreichen Varianten für die Betriebssysteme Windows, (x86-/x86-64-)Linux, Mac OS X sowie für die PlayStation 3. Seit Ende 2006 gibt es auch eine GPU-Version, die das im Vergleich zu x86-Prozessoren wesentlich höhere Performance-Potenzial von modernen PC-Grafikchips ausnutzt. Der erste Folding@home-GPU-Client und die seit einigen Wochen verfügbare Beta-Version des GPU2-Clients sind dabei allerdings nur für die AMD-Grafikchip-Baureihen Radeon HD 2000 und (jetzt auch) 3000 ausgelegt. Laut einem News-Eintrag der Folding@home-Webseite befindet sich zurzeit ein GPU-Client für Nvidia-Grafikkarten im geschlossenen Beta-Test, der schnellstmöglich auch als Beta-Version zum freien Download erscheinen soll.

Als beliebte und auch für Performance-Wettstreits genutzte Applikation ist Folding@home auch für die Grafikchip-Hersteller ein wichtiges Marketing-Instrument geworden; AMD hat eine spezielle Webseite dafür eingerichtet. Die Distributed-Computing-Projekte – von denen es noch zahlreiche weitere gibt, etwa Einstein@Home – eignen sich gut, um die Pläne der Grafikchip-Firmen zum Einsatz von Grafikchips als Applikationsbeschleuniger (General-Purpose- oder GPGPU) zu verdeutlichen und das Performance-Potenzial unterschiedlicher Prozessoren zu vergleichen.

Auf diesem Feld gab es kürzlich auch Streit zwischen Nvidia und Intel: Nvidia-Chef Jen-Hsung Huang hält die GPU im PC mittlerweile für wichtiger als die CPU, weil immer mehr Grafikleistung nötig sei. Allerdings arbeitet auch Intel an einem Grafikprozessor namens Larrabee, der wohl frühestens 2009 erscheinen dürfte und bis zu einem gewissen Grad auch CPU-kompatibel sein soll. (ciw)