Geheim-Projekt 42: US-Justizministerium und Börsenaufsicht ermitteln gegen Tesla

Die US-Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Tesla. Es bestehe der Verdacht, dass für ein privates Haus für den Konzernchef Musk Firmengelder veruntreut wurden.

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(Bild: Jure Divich/Shutterstock.com)

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Das US-Justizministerium und die Börsenaufsicht ermitteln gegen Tesla wegen der möglichen Verwendung von Firmengeldern für ein geheimes "Projekt 42". Dahinter verberge sich ein privates Haus mit einer riesigen Glasfront für den Firmenchef Elon Musk. Interne Untersuchung dazu habe es bei Tesla bereits im Juli gegeben, berichtet das Wall Street Journal (WSJ).

Außerhalb von Austin (Texas) in der Nähe des Hauptsitzes des Elektroauto-Herstellers soll den Berichten zufolge ein "dramatisches Gebäude mit Wänden aus Glas" für den Konzernchef entstehen – "Projekt 42". Intern sei das geheime Projekt als "ein Haus für den Vorstandsvorsitzenden Elon Musk" bezeichnet worden. Die US-Staatsanwaltschaft fordert nun Informationen über die persönlichen Zuwendungen an Musk und wie viel Tesla für das Projekt ausgegeben hat, berichtet das WSJ weiter.

Bei Tesla sei intern zuvor ebenfalls untersucht worden, ob Unternehmensressourcen im Zusammenhang mit "Projekt 42" missbraucht wurden und Musk persönlich daran beteiligt war. Demzufolge hätten Teslas Anwälte und Vorstandsmitglieder das Projekt unter die Lupe genommen, nachdem Mitarbeiter Bedenken über die Verwendung von bestellten Spezialgläsern – für Millionen von Dollar – geäußert hätten. Zu den Ergebnissen der internen Untersuchung konnte die Zeitung demnach nichts erfahren.

Auch die Börsenaufsicht (SEC) habe eine zivilrechtliche Untersuchung zu "Projekt 42" eingeleitet. Laut SEC-Vorschriften müssen börsennotierte Unternehmen Transaktionen mit einem Wert von mehr als 120.000 Dollar offenlegen, an denen "eine nahestehende Person", etwa ein leitender Angestellter, ein wesentliches Interesse hat. Ebenfalls müssen alle Vergünstigungen oder sonstigen persönlichen Vorteile im Wert von mehr als 10.000 Dollar, die an die obersten Führungskräfte gezahlt werden, den Anlegern offengelegt werden, schreibt das WSJ.

Die Pläne zu "Projekt 42" hätten demnach ein Glasgebäude in einem Wohngebiet vorgesehen, das einerseits "in Form eines verdrehten Sechsecks" geplant worden sei, andere Bilder hingegen hätten einen "ausgedehnten Glaskasten" gezeigt. Ob das Glas jemals an Tesla geliefert wurde, sowie der Status des Projekts sei bislang nicht bekannt. Die Ermittlungen befänden sich laut Bericht noch im Anfangsstadium und würden möglicherweise nicht zu Anschuldigungen wegen Fehlverhaltens oder Veruntreuung führen.

Elon Musk verlegt vor etwa zwei Jahren den Hauptsitz Teslas nach Texas. Dem Hersteller von E-Autos steht in den USA ein Geschworenenverfahren im Zusammenhang mit einem tödlichen Unfall und der Verwendung des "Autopiloten" – wie Tesla seine Fahrassistenzsysteme nennt – im Oktober bevor. Die Fahrzeugsicherheitsbehörde (NHTSA) untersucht derzeit Probleme mit der Lenkung des Model 3 und Model Y, nachdem betroffene Besitzer Probleme mit Fahrzeugen des Modelljahres 2023 gemeldet hatten.

(bme)