Observability-Umfrage: OpenTelemetry im Aufwind, Prometheus dominiert

Der Einsatz von Observability-Tools und -Methoden nimmt weiter zu. Laut einer Grafana-Umfrage bereiten Anwendern aber die Kosten zunehmend Sorgen.​

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Symbolbild Grafana Observability Survey 2024

(Bild: iX)

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Der auf Open-Source-Software zur Datenvisualisierung spezialisierte Anbieter Grafana Labs hat im Rahmen einer Umfrage den aktuellen Stand zum Einsatz von Observability-Tools und -Methoden ermittelt. Für den Grafana Observability Survey 2024 hat das Unternehmen branchenübergreifend gut 300 Anwenderinnen und Anwender aus der eigenen Community befragt – drei Viertel davon aus Firmen in Europa und Nordamerika. Mehrheitlich gehen die Unternehmen das Thema Observability laut Report inzwischen proaktiv an und greifen dabei auf eine Vielzahl von Werkzeugen zurück. Eine klare, systematische Strategie verfolgen bisher hingegen nur wenige, während gleichzeitig die Sorge vor rasant wachsenden Kosten für Observability aufkommt.

Unter den Befragten nimmt der Einsatz von Observability-Tools und -Methoden weiter zu: 76 Prozent (sechs Prozentpunkte mehr als im Vorjahr) verfolgen inzwischen einen zentralisierten Ansatz, der allen Beteiligten im Unternehmen einen umfassenderen Überblick der erhobenen Daten und deren Analyse verschaffen soll. Die Zentralisierung macht sich laut Survey auch bezahlt: Fast 80 Prozent der Befragten, die die zentralisierten Observability-Praktiken umsetzen, profitieren von Zeit- und Kosteneinsparungen.

Die Vorgehensweise ermögliche zudem, Daten über sämtliche Unternehmensbereiche hinweg – von der Infrastruktur über Softwareentwicklung bis hin zu Sales, Marketing und Finanzen – zu korrelieren, um relevante Erkenntnisse für alle Organisationsstrukturen zu ermitteln. Eine Mehrheit der Survey-Teilnehmenden (81 Prozent) berichtet in diesem Zusammenhang gleich von mehreren Vorteilen – allen voran eine erhöhte Ressourceneffizienz (60 %). Relevante Verbesserungen gebe es darüber hinaus bei der Kapazitätsplanung (48 %), der Kostenkontrolle (40 %) und sogar der User Experience (45 %).

Dem gegenüber stehen allerdings auch eine Reihe von Bedenken bezüglich der Observability-Praktiken. Die größte Sorge bereitet den Befragten das Thema Kosten (56 %), aber auch die Komplexität der zu verwaltenden Systeme und die Kardinalität (Angabe zur Anzahl der Beziehungen zwischen Entitäten bei der Datenmodellierung). Unterstützung durch KI steckt zudem noch in den Kinderschuhen, obwohl sich gerade von deren Einsatz viele der Befragten Hilfe im Kampf mit der Komplexität versprechen. KI-Unterstützung wünschen sich die Survey-Teilnehmenden unter anderem bei der Anomalierkennung (76 %), den Vorhersagen, dem Erstellen von Dashboards, den Abfragen sowie der automatischen Zusammenfassung von Ereignissen.

Vor allem Kosten und Komplexität bereiten Observability-Anwenderinnen und -Anwendern Sorgen.

(Bild: Grafana Labs)

Observability-Themen, die die Befragten laut Umfrage am meisten interessieren, sind das von der Cloud Native Computing Foundation (CNCF) gehostete Open-Source-Projekt OpenTelemetry, Künstliche Intelligenz, Standardisierung und Interoperabilität sowie eBPF (Extended Berkley Packet Filter).

Während dem Monitoring-Werkzeug Prometheus (ebenfalls ein Graduate Project der CNCF) die Rolle des Platzhirschs in Sachen Observability zukommt – gut Dreiviertel der Survey-Teilnehmenden setzt das Tool im produktiven Betrieb ein –, gewinnt OpenTelemetry rasant an Beliebtheit. Es gilt hinter Kubernetes derzeit nicht nur als das zweitaktivste Projekt der CNCF, sondern auch unter den von Grafana Befragten erwägen nun 43 Prozent dessen Einsatz – 42 Prozent nutzen es bereits (davon 27 % in Produktion). Obwohl Prometheus und OpenTelemetry in Konkurrenz zueinander stehen, setzen viele Anwenderinnen und Anwender beide Tools nebeneinander ein. Unter den Survey-Teilnehmenden, die Prometheus im produktiven Betrieb verwenden, nutzen immerhin knapp die Hälfte auch OpenTelemetry bereits produktiv.

Weitergehende Informationen und Erkenntnisse aus dem Grafana Observability Survey 2024 fasst ein Blogbeitrag zusammen.

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