Heimautomation mit Z-Wave, WLAN und diversen Sensoren: D-Link bringt Smart-Home-Hub nach Deutschland

Der Netzwerkspezialist hat auf dem MWC den Ausbau seines Heimautomationsprogramms angekündigt. Künftig wird D-Link mehrere Geräte im Sortiment haben, die über das Funkprotokoll Z-Wave kommunizieren.

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D-Link kündigt Smart-Home-Hub für deutschen Markt an

(Bild: D-Link)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Nico Jurran

Anfang Januar hatte D-Link auf der CES mit dem "DCH-G020" einen Hub für das smarte Heim inklusive einer Reihe passender Sensoren präsentiert. Auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona kündigte das Unternehmen die Geräte nun offiziell für den europäischen Markt an. Nach aktueller Planung werden sie "voraussichtlich zum Ende des zweiten Quartals im Handel erhältlich sein", zuvor kann man sie auf der CeBIT in Hannover (16. bis 20. März) am D-Link-Stand (Halle 14, Stand H74-1) begutachten.

D-Link ist bereits seit einiger Zeit im Heimautomationsbereich aktiv, bot bislang aber nur einzelne Geräte – wie einen Zwischenstecker und einen Bewegungssensor –, die sich über WLAN per App vom Mobilgerät steuern ließen. Der Hub soll künftig als "Kommunikationsdrehscheibe zwischen den einzelnen Sensoren" (O-Ton Pressemitteilung) fungieren, der etwa Warnmeldungen ausgibt, wenn Fenster beim Verlassen des Hauses noch offen sind oder wenn während der Abwesenheit des Nutzers Bewegungen in den Räumen registriert werden.

Wassersensor von D-Link (hier das US-Modell): Die Kommunikation mit dem Hub läuft über WLAN, an der Buchse wird der eigentliche Feuchtigkeitssensor mit einem langen Kabel befestigt.

(Bild: D-Link)

Wirklich interessant ist, dass D-Link sein System mit dem Hub um das im Heimautomationsbereich etablierte Funkprotokoll Z-Wave erweitert. Passend dazu will D-Link einen Tür-/Fernster-Sensor (DCH-Z110), einen Bewegungssensor (DCH-Z120) und einen Rauchmelder (DCH-Z310) anbieten, die mittels Z-Wave kommunizieren – und die alle batteriebetrieben sind. WLAN lässt D-Link als Funkprotokoll im Smart Home im Gegenzug aber nicht fallen: Zu den bereits genannten Sensoren sollen sich künftig noch ein WLAN- Wassersensor (DCH-S160) und eine WLAN-Sirene (DCH-S220) gesellen. Diese Geräte werden zum Betrieb wiederum Netzstrom benötigen.

Durch das eingebaute 802.11n-Funkmodul erhöht der Hub laut Hersteller zusätzlich die Reichweite des WLAN im Haus. Er wird durch die "mydlink Home App" für Android und iOS konfiguriert und soll in wenigen Minuten betriebsbereit sein. WPA/WPA- Verschlüsselung schützt die WLAN Kommunikation, während die Z-Wave-Daten per 128 Bit AES gesichert werden.

Die neuen batteriebetriebenen Sensoren (hier der Tür-/Fernster-Sensor) verbinden sich per Z-Wave-Funk mit der Steuerzentrale.

(Bild: D-Link)

D-Link ist nicht das einzige Unternehmen, das mit Z-Wave das Geschäftsfeld Smart Home erobern beziehungsweise ausbauen will. Auch Bosch, Devolo, Hauppauge, Schwaiger und TechniSat setzen auf das Funkprotokoll, das den Einsatz batteriebetriebene Geräte ermöglicht und mit einem Mesh Metwork arbeitet, bei dem alle mit Netzgeräte als Repeater fungieren.

Attraktiv macht Z-Wave nicht zuletzt die aktuell größte Auswahl an passenden Modulen unter den Funk-Nachrüstsystemen: Von Tür- und Fenstersensoren und Thermostaten über Steckdosen-Zwischenstecker bis hin zu vernetzten LED-Birnen ist auf den Markt alles zu finden. Und das Angebot wächst weiter: So brachte das französische Startup CBCC Domotique gerade den ersten Z-Wave-Schnurschalter für Leuchten heraus, während Aeon Labs für das zweite Quartal mit dem 40 Euro teuren "Smart Switch 6" einen Zwischenstecker ankündigte, der nichts mehr mit den hässlichen Klötzen von früher zu tun hat.

So müssen Unternehmen, die bei der Heimautomation im Do-it-yourself-Bereich einsteigen wollen, das Rad nicht neu erfinden. Der gerne verfolgte Ansatz, bereits erhältliche Z-Wave-Module lediglich mit dem eigenen Markennamen zu versehen, hat jedoch den Nachteil, dass sich die Marktneulinge aus der Masse praktisch nur noch durch ihre Steuerzentralen abheben können. In Anbetracht der Konkurrenz geht ein Schnellschuss da leicht nach hinten los. Devolo hatte daher unter Hinweis auf ein „Verbesserungs- und Entwicklungspotenzial“ bei der Software seine "Home Control"-Reihe bereits von November 2014 auf das erste Quartal 2015 verschoben.
(nij)